Full text: Grundriss der physikalischen Geographie

Neptunisclie Bildungen. 
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Erwähnen wollen wir hier noch den Kalk In If (Travertin), 
der sich als kohlensaurer Kalk aus dem Wasser mancher Quel¬ 
len, Bäche, Sümpfe und Seen ahselzl, indem die lösende Kohlen¬ 
säure sich in die Luft verflüchtigt. Der niederfallende Kalk 
bildet ein lockeres, weiches Gestein, das aber an der Luft erhärtet 
Manche warme Quellen, wie die zu Karlsbad und die Gey¬ 
sire auf Island, enthalten viele aufgelöste Kieselerde und setzen 
dieselbe in der Form von Kieselsinter ab. . Aul ähnliche 
Weise schlagen sich in eisenhaltigem Wasser Hasen-Eisenerz 
oder Kupfererz nieder. Am Ufer des Meeres, der Seen und 
Sümpfe entstehen bei theilweisem Austrocknen an manchen 
Stellen Salzkrusten. \on grösserer Bedeutung sind die Torf- 
und Infusorienlager, die Korallenriffe und Korallen¬ 
inseln, deren Entstehung wir ebenfalls schon früher erklärt 
haben. 
II. Aufgeschwemmtes (Diluvium). » 
Auf gang ähnliche Weise wie das Alluvium hat sich das 
Diluvium gebildet, nur in früherer Zeit meist durch Ablagerung 
aus mächtigen Wasseransammlungen (resp. Fluthen). 
Hieihei gehört die Lös formation, welche vornehmlich 
aus Sand und Lehm, theilweise auch aus Thon besteht, und 
viele Reste von Thieren enthält, die zum Theil ausgestorben, 
tlieils noch jetzt lebend gefunden werden. So viele Säugelhiere, 
wie das Mammuth, der Höhlenbär u. dergl., dann auch einige’ 
Vögel, weiter Saurier, Schildkröten, Mollusken und endlich auch 
Pflanzen. In dieser Formation findet man die sogenannten 
Knochenhöhlen: die Gailenreuther in Franken, die Muggendorfer 
in Baiern, die Baumanns- und Bielshöhle im Harz, die Nebel¬ 
höhle bei Tübingen, etc. 
Der eigentliche sog. Lös besteht aus einem feinsandigen, 
gelblich grauen oder gelblich braunen Lehm von oft bedeutender 
Mächtigkeit. Innerhalb desselben finden sich Geröllmassen aus 
Quarzgeschieben und Grauwacke. 
III. Gruppe der Molasse. 
Unter Mo lasse versteht man einen kieseligen, groben 
und lockeren, dur.h Kalkmörtel verbundenen Sandstein, welcher 
in grossen Ebenen beckenweise aus dem Wasser aboesetzt ist. 
Cornelius, Physik. Geugnijiliie. 5. Aufl.
	        
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