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Temperatur des Bodens.
Die Geschwindigkeit, womit die Wärme in die Tiefe ein¬
dringt, hängt vorzugsweise von dem Wärmeleitungsvermögen der
Bodenschichten ab, das für verschiedene Schichten verschieden,
für alle aber nur gering ist. Indessen schreitet die Wärme, wenn
sie nach der Vertikalen in den Boden dringt, gleichmässig fort,
was auch die Theorie lehrt. Jeder innere Punkt dieser Vertikalen
erfährt allmählig ähnliche Uebergänge von einem Maximum der
Temperatur zu einem Minimum derselben und umgekehrt wie der
entsprechende Punkt an der Oberfläche. Nun vermindert sich aber
die von oben eindringende Wärme theils durch Strahlung, theils
durch die Wärmecapacität des Bodens, theils endlich auch durch
Mittheilung an angrenzende Massen. Darum nehmen die Schwan¬
kungen der Temperatur, sowohl die täglichen als auch jährlichen,
nach unten hin immer mehr ab, so dass die Wärme in einer ge¬
wissen Tiefe einen constanten Werth erreicht, der mit der mitt¬
leren Temperatur der Oberfläche nahe Übereinkommen wird. Da
die mittleren Temperaturen an verschiedenen Punkten der Erd¬
oberfläche verschieden sind, so muss Aehnliches auch in der Tiefe
bezüglich verschiedener Vertikalen stattfinden. Wie im Allgemei¬
nen die Temperatur an der Oberfläche vom Aequator nach den
Polen abnimmt, so werden auch im Allgemeinen die constanten
Temperaturen in der Tiefe an den Stellen, wo die jährlichen Tem¬
peraturschwankungen verschwinden, mit Annäherung an die Pole
kleiner ausfallen. Es ist daher im Innern der Erde vom Aequator
aus, wo der Boden am stärksten von Seiten der Sonne erwärmt
wird, nach den Polen hin ein seitliches Abströmen der Wärme
und ein Gleichgewicht in dieser Hinsicht nur insoweit zu erwarten,
als jeder Punkt, der auf dem Wrege der Fortpflanzung liegt, in
jedem Moment eben so viel Wärme empfängt als er abgibt.
Die jährlichen Wärmeveränderungen dringen etwa 19mal
tiefer als die täglichen ein. Wegen des allmähligen Eindringens
der Wärme in die Tiefe muss natürlich hier das Maximum (resp.
Minimum) der Temperatur später als in der Atmosphäre erreicht
werden. Versuche in Upsala geben für die Geschwindigkeit,
womit die jährlichen Temperaturphasen in die liefe eindringen,
im Mittel 1 Fuss in 6 Tagen.
Aus der nachstehenden Tabelle erkennt man die Zeit¬
punkte, zu welchen die Maxima und Minima dei remperatin in
den bezeichneten Tiefen eintreten,