Die Gesteinshülle (Lithosphäre).
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kung erst nach langen Zeiträumen gewahr wird. Dann spricht man von s ä k u -
l a r e n Hebungen und Senkungen (v. lat. saeculum = das Jahrhundert).
Die Strandverschiebungen gehen meist auf Küstenbewe-
gungen zurück. Die Ursache der letzteren ist im Erdinnern
oder in der Überlastung des Meeresgrundes mit stetig sich
lX anhäufenden Sinkstossen zu suchen.
Bruch und Verwerfung. Die Sink- a b c
stofse der Flüsse werden auf dem
Boden des Meeres und der Seen in
horizontalen oder nahezu horizontalen
Schichten abgelagert. In diesen nahe-
zu wagerechten Schichtenfolgen treten
nun Brüche auf. Bei Fall I spricht
man von-Bjevwerfung. Bei Fall II
(ein Teil zwischen zwei ge-
sunkenen) spricht man von einem
Horst (Thüringer Wald, Harz), bei
dem umgekehrten Falle III (Ober-
rheinische Tiefebene, Jordantal) von
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einem Grabenbruch. ^ Iv ' ' ö
J, Faltung. Wird der Flügel b einer
wagrecht gelagerten Schichte gehoben,
ohne daß eine völlige Zerreißung erfolgt,
so entsteht eine Biegung (Flexur)
(IV). Geschieht die Hebung in der Weise,
daß Sattel und Mulde regelmäßig auf-
einander folgen, so spricht man von
Gebirgsfalten (Va u. b). Diese
Falten stehen bald senkrecht bald schief,
bald fächerartig (f. S. 11 unten und
S. 12 oben). Als das regelmäßigste
Faltengebirge gilt der Schweizer Jura.
An der Bildung der Alpen haben
außer der Faltung noch Brüche und
Überschiebungen großen Anteil.
Jugendliche Gebirge wie Jura, Alpen, Anden und Himalaya, zeigen
den Faltenbau mitunter noch in deutlicher Ausprägung, bei alten und a b g e -
tragenen Gebirgen (Rumpfgebirgen) ist nur noch der Sockel vor-
handen, die oberen Stockwerke sind eingeebnet worden. Zu solchen alten Erhebungen
Faltenbau des Schweizer Jura.
Gebirgssättel. LO Talmulden. D E Spaltental.
abc Verschiedene Gesteinsschichten.
Platten - Jura (angefallen
Chaux du Dombief
Ketten - Jura (gefaltet)
St. Claude Valserine f
ngefaltete Schichten
Westlicher Schweizer Jura (nach Choffat 1:250 000).
gefaltete Schichten