§ 21. Italien. 105
Brot aus Felsen"), neuerdings aber auch die Kohlen- und Eisenerzschätze des Ge-
birges den Stoff für rege Großindustrie boten, * Barcelona, Spaniens größte
Industriestadt (besonders" Baumwollweberei) und einer seiner bedeutendsten See-
Handelsplätze, 1U Mill. E. Im Binnenland das industrielose Ara^onien mit
armer, aber tapferer Bevölkerung, den Helden von Zaragoza Mragoßa^, wo die
Straße von Madrid über einen der bequemeren Pässe der castilianischen O.-Wand
den Ebro trifft. Im O. des Golfs von Valencia die Inselgruppe der Balearen.
§ 21.
Italien.
Nizza (wsw. von Genua) s. vou 44/25. N.-Eude des Golfs von Trieft sö.^von
46/31. 2° südlicher Ancona. Rom sö. von 42/30. 4° südlicher W.-Eude Sici-
liens. SO. - Ende Apuliens 40/36.
Italien ist die schlankste der drei südeuropäischen Halbinseln,
nur halb so groß als die pyrenctische.
Das Tiefland des Po ist im W. und N. vom Hochgebirge
der Alpen umzogen, von welchen einige anstoßende Teile mit zum
Königreich Italien gehören (NW.-Ecke desselben am Montblanc). Auf
den W.-Alpen zieht die Grenze gegen Frankreich hin; sie sind von
Franzosen und Italienern bewohnt und erstrecken sich (im Zickzack-
verlauf ihrer höchsten Kämme) von S. nach N. bis zum Montblanc;
am Monte Biso [möttte ratfo]1 die Quelle des Po. Auf den deut-
scheu Alpen (deren Bevölkerung aber am Saume der Po-Ebene
italienisch spricht) verläuft die Grenze gegen die Schweiz und Öfter-
reich: hier liegen in tiefen Nischen des Hochgebirges schöne, lange und
tiefe Seeen: durch den Langen See2' fließt der Ticino [ütschtno],
durch den dreizipfligen Comer-See dieAdda, aus dem Garda-See
der Mincio [nutttfdjo], alle drei in den Po, wogegen die Etsch (aus
den tiroler Alpen) selbständig das adriatische Meer erreicht, zuletzt
parallel mit dem Po. Noch beim Beginn der Quartärzeit war die
ganze nord- oder oberitalienische Niederung der innerste Teil des
adriatischen Meeres, und die großen Seeen am S.-Fuß der Alpen
sind Reste dieses Meeres, welches sich im übrigen allmählich mit den
Sinkstoffen der einmündenden Flüsse zufüllte, während gleichzeitig eine
sanfte Hebung den fruchtbaren Schlammboden nach und nach über die
Meeresfläche hervortreten ließ, wie man es noch fortwährend an der
O.-Küste mit ihren seichten Strandseeen (den Lagunen) beobachtet.
Die eigentliche Apenninen-Halbinsel (wie man oft ganz
Italien nennt) ist von dem graukalkigen Apenninen-Gebirge durch-
zogen. Sein höchster Kamm bildet eine geschwungene Linie; nö. von
dem jetzt französischen Nizza tritt er aus der südlichsten Gruppe der
W.-Alpen, den See-Alpen, hervor, nähert sich der adriatischen
Küste bei Ancona, verläuft eine Strecke weit mit ihr parallel und
1) Monte im Italienischen = Berg.
2) Italienisch Lago rnaggiore Imadschöre'j.