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IV. Das Eanb. 
Insel B von 2 M. Seitenlänge nach jener Weise, so würde man für A erhalten 
4 8 ^ 
y = 4, für B _ = 2; wahrend sich nach der Formel y= das Verhältnis für 
4 8 
A auf |/4 ' lür B auf yj-, für beide also auf 4 stellt, wie es naturgemäß für 
völlig gleiche Gestalten völlig das gleiche sein muß. Für Europa, Asieu und Nord- 
amerika ergiebt sich auf solche Weise ein annähernd gleicher Zahlenansdrnck für den 
relativen (aus die Arealgröße bezogenen) Küstenreichtum: 9 — 10, für Südamerika, 
Afrika und Australien: 5 — 6. Australien, der kreisähnlichste Kontinent, muß dabei 
untenan stehen, denn keine Ebene hat eine so kurze Umgrenzung wie ein Kreis. 
Halbinseln und Inseln entstehen häufig durch Senkung des 
Festlandes^; daher sind sie (als Höhenreste versunkenen Landes) so 
oft von Gebirgen oder Hochflächen erfüllt und umgeben von den nun 
Untiesen gewordenen früheren Niederungen. Solche Halbinseln und 
Inseln sind also mehr oder weniger vollständige Abgliedernngs- 
gebilde. Versinkt ein Kontinent nicht bloß an seinem Rande, sondern 
in seiner ganzen Fläche größtenteils ins Meer, so bleiben zuletzt nur 
seine höchsten Erhebungen als Restinseln überseeisch. Von Abglie- 
derungs- und Restinseln unterscheiden sich durch nur geringfügige 
Größe die insularen Neugebilde: Koralleninseln, ganz flache Eilande, 
durch die Brandung aufgeschüttet, und Vulkaninseln, Hochinseln, 
welche unterseeischen vulkanischen Ausbrüchen ihren Ursprung verdanken. 
Abgliederungsinseln (selbstverständlich stets in .der Nachbarschaft fest- 
ländischer Msten) sind Tasmanien und Nen-Gninea, fast alle amerikanischen Insel- 
grnppen (der arktische Archipel, die großen Antillen, die pacifischen Kiisteninseln im 
N. und S.), Madagaskars Ceylons die Archipele von Hinterindien bis zu den 
Meuten endlich säst sämtliche Inseln Europas unter denen die Kykladen° beweisen, 
daß durch Landversenkung Gebirge in den Meeresgrund gelangen können, wo außer- 
dem niemals echte Gebirge vorkommen. 
Restinseln sind wahrscheinlich die Neuseeland-Grnppe und der antarktische 
Archipel, ein lückenhafter Ring von Inseln, der ssö. von Kap Hoorn über den 
Polarkreis vorragt. 
Koralleninseln können säst nur in tropischen Meeren entstehen die 
Korallentierchen bauen ihre Riffe ans sinkenden Strand steil in die Höhe, denn nur 
so vermögen sie sich in der ihnen unentbehrlichen Oberflächenschicht des Meeres zu 
behaupten; nach Verschwinden der letzten Landspitze sind sie (als Atolle) gleichsam 
Gedenksteine früher dagewesenen Landes, ans blinden (unsichtbaren) Riffen überseeisch 
geworden durch Aufschütten von Korallensand vermittels der Brandung d. h. des 
steten Anschlags der Küstenwellen, und natürlich immer schmal, weil sie aufgetauchte 
Stücke langezogener Knstenriffe darstellen. Das Vorkommen von Korallenkalk um 
die Südseeinseln herum bis über 1000 ™ Tiefe deutet auf mächtige Landversenkungen 
daselbst und macht es höchst wahrscheinlich, daß die Jnselschwärme Polynesiens uns 
Höhenspuren eines untergegangenen Südsee-Weltteils bewahren. 
Vulkaninseln pflegen größer als Koralleninseln8, kleiner als Abgliederungs¬ 
inseln zn sein und begegnen ganz wie jene ebensowohl küstennah (Stromboli9, 
1) S. 40. S. 78 (2). 2) S. 70. 3) S. 83, Anm. 2. 4) S. 70. 5) S. 96, 
110, 193, 203. 6) S. 112. 7) S. 43, Anm. 2. S. 48, 53. 8) S. 43. 
9) S. 106.
	        
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