§ 31. Mitteleuropäische Alpen. 
203 
Stelle der Etsch zu verbinden, wo sich diese gen O. wendet; s. davon 
liegt die ähnlich hohe granitische Gruppe des Monte Adamello; nm 
die Stelle der Vereinigung der Etsch mit dem im westwärts geöffneten 
Bogen f. fließenden Eisack haben einst große Porphyrdnrchbräche 
durch die oberste Gesteinsdecke der Erdkruste stattgefunden, und ö. von 
Etsch und Eisack ragen die steilwandigen Gruppen der Dolomiten aus, 
d. h. dolomitischer Felseu, z. B. des Schlern [fehlem] onö. von der 
Eisackmündung. /Ostwärts von diesen Gebirgsgrnppen, die das ssw. ge- 
richtete Etschtar mit den verschiedensten Kammrichtungen umgeben, zieht 
sich der s. Kalkalpenzug zu dem Hochkamm der Karnischen Alpen zusammen, 
der längs der Drau die Grenze zwischen Osterreich und Italien bildet bis 
zum fahrbaren Predilpaß (1200 m) zwischen dem Draugebiet und dem 
s. in den Triester Golf fließenden Jsonzo. Ö. von diesem Paß setzt die 
niedrigere Kette der Karawanken (zwischen Dran undSave) die Richtung 
der Karnischen Alpen fort. Vom Predilpaß nach SO. dagegen ziehen die 
Julischen Alpen (anf dem r. User der Save) mit dem letzten echt alpinen 
Hochgipfel, dem Triglav [triglau] 1 (2900 m), in dessen Nähe die Save 
entspringt. Den Julischen Alpeu schließen sich gen SO. müßig hohe und 
plattenartig verbreiterte Züge an, z. B. das Karst-Hochland, das steil 
gegen den Triester Golf und Jftrien abfällt; sie gehören eigentlich nicht 
mehr zu den Alpen, sondern schon zn dem so. streichenden dalmatinischen 
Gebirgssystem, den sogenannten Dinarischen Alpen (S. 142), besitzen auch 
wie diese, weil sie aus reinem Kalk bestehen, verschwindende Flüsse, 
Dolinen und Tropfsteinhöhlen. Weil das Regenwasser rein kalkigen Boden, 
wenn es in ihn eindringt, allmählich auflöst, erweitern sich unterirdische 
Spalten in solcher Felsart leicht zu Höhlengängen, in denen ein Fluß 
ganz oder streckenweise von der Oberfläche verschwindet; dann bemerkt 
man bisweilen über den unterirdischen Ausweitungen mnlden- oder trichter- 
förmige Einstürze (Dolinen) an der Oberfläche. Tropfstein ist der Absatz 
des vom Sickerwasser gelöst gewesenen Kalkes an der Decke und auf dem 
Boden der Höhlen. 
Einst waren die Ostalpen von Rätern (im W.) und keltischen Bevölkerung. 
Norikern (im O.) bewohnt; beide wurden seit 15 v. Chr. von den Römern 
romanisiert, die diese Länder zu ihren Provinzen Rätien und (ö. vom 
Inndurchbruch) Norikum umschufen. In der Völkerwanderung wurden >V 
auch die Ostalpen größtenteils deutsch: Im rheinischen Anteil am O.-Ende 
des Bodensees setzten sich die Schwaben fest, im übrigen die Bayern, 

1 d. h. (im Slawischen) Dreikopf, wegen seiner drei Gipfelspitzen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.