§ 31. Mitteleuropäische Alpen.
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Stelle der Etsch zu verbinden, wo sich diese gen O. wendet; s. davon
liegt die ähnlich hohe granitische Gruppe des Monte Adamello; nm
die Stelle der Vereinigung der Etsch mit dem im westwärts geöffneten
Bogen f. fließenden Eisack haben einst große Porphyrdnrchbräche
durch die oberste Gesteinsdecke der Erdkruste stattgefunden, und ö. von
Etsch und Eisack ragen die steilwandigen Gruppen der Dolomiten aus,
d. h. dolomitischer Felseu, z. B. des Schlern [fehlem] onö. von der
Eisackmündung. /Ostwärts von diesen Gebirgsgrnppen, die das ssw. ge-
richtete Etschtar mit den verschiedensten Kammrichtungen umgeben, zieht
sich der s. Kalkalpenzug zu dem Hochkamm der Karnischen Alpen zusammen,
der längs der Drau die Grenze zwischen Osterreich und Italien bildet bis
zum fahrbaren Predilpaß (1200 m) zwischen dem Draugebiet und dem
s. in den Triester Golf fließenden Jsonzo. Ö. von diesem Paß setzt die
niedrigere Kette der Karawanken (zwischen Dran undSave) die Richtung
der Karnischen Alpen fort. Vom Predilpaß nach SO. dagegen ziehen die
Julischen Alpen (anf dem r. User der Save) mit dem letzten echt alpinen
Hochgipfel, dem Triglav [triglau] 1 (2900 m), in dessen Nähe die Save
entspringt. Den Julischen Alpeu schließen sich gen SO. müßig hohe und
plattenartig verbreiterte Züge an, z. B. das Karst-Hochland, das steil
gegen den Triester Golf und Jftrien abfällt; sie gehören eigentlich nicht
mehr zu den Alpen, sondern schon zn dem so. streichenden dalmatinischen
Gebirgssystem, den sogenannten Dinarischen Alpen (S. 142), besitzen auch
wie diese, weil sie aus reinem Kalk bestehen, verschwindende Flüsse,
Dolinen und Tropfsteinhöhlen. Weil das Regenwasser rein kalkigen Boden,
wenn es in ihn eindringt, allmählich auflöst, erweitern sich unterirdische
Spalten in solcher Felsart leicht zu Höhlengängen, in denen ein Fluß
ganz oder streckenweise von der Oberfläche verschwindet; dann bemerkt
man bisweilen über den unterirdischen Ausweitungen mnlden- oder trichter-
förmige Einstürze (Dolinen) an der Oberfläche. Tropfstein ist der Absatz
des vom Sickerwasser gelöst gewesenen Kalkes an der Decke und auf dem
Boden der Höhlen.
Einst waren die Ostalpen von Rätern (im W.) und keltischen Bevölkerung.
Norikern (im O.) bewohnt; beide wurden seit 15 v. Chr. von den Römern
romanisiert, die diese Länder zu ihren Provinzen Rätien und (ö. vom
Inndurchbruch) Norikum umschufen. In der Völkerwanderung wurden >V
auch die Ostalpen größtenteils deutsch: Im rheinischen Anteil am O.-Ende
des Bodensees setzten sich die Schwaben fest, im übrigen die Bayern,
1 d. h. (im Slawischen) Dreikopf, wegen seiner drei Gipfelspitzen.