§ 34. Nordhälfte des Mittelgebirgslandes. 
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3. Anteil des Herzogtums Anhalt ist die Fortsetzung des braunschweigischen Anhalt. 
Harzes ins Gebiet der Selke, eines r. Zuflusses der Bode, die im Wiesengrün ihres 
lieblichen Tales gar manchen Pochhammer der Eisenhüttenwerke bewegen muß, um- 
geben von schönen Buchenwaldungen. Ba Henstedt, nw. vom Austritt der Selke, 
Blankenburg ähnlich. 
4. Anteil der Provinz Sachsen biegt vom Brocken aus um den Harz herum Sachsen, 
und begreift hauptsächlich die N.-Hälfte des Thüringer Flachlandes. Vom Brocken 
zieht sich die mebtatifierte1 und nun gesürstete Grafschaft Wernigerode an den 
nö. Gebirgsrand, wo die Residenz gl. N. zwischen Bad-Harzburg und Blankenburg 
liegt. Am OSO.-Ende des Harzes liegt das Mansselder Land, ehemals Graf- 
schaft Mansfeld, mit Eis leben; der Mansselder BeMäü^s Kupferschiefer fördert noch 
jetzt die größte Menge an Kupfererz in Europa. Zwischen Eisleben und Halle lagen 
die beiden Eisleber Seeen dicht nebeneinander, die einzigen Salzseeen Mitteleuropas: 
Verdünnte Sole ihres salzhaltigen Untergrundes teilte sich ihrem Gewässer mit; jetzt 
sind sie so gut wie verschwunden, da das Wasser in unterirdische Hohlräume versunken 
ist; der größere wird an seinem Boden landwirtschaftlich benutzt. * H a l l e am 
l/Mx. Sclalnfer ist uralte Salinenstadt, Brückenort für die Straßen vom nö. Deutschland 
AAber die Saale nach Thüringen, Mittelpunkt der Fabrikation und des Versandes von ' ' V/* 
Erdwachs und Erdöl lSolaröl) aus den reichen Braunkoblenfchickten der Umgebung, / 
zugleich aber auch Universität. Zuckerrübenbau und Zuckerfabrikation zieht sich um 
deu Harz über die Gegend von Halle nach der längst durch ihren Weizenbau berühmten 
Goldenen Aue bis zu deren W.^Ende nach Nordhausen vor dem SW.-Rand des 
Harzes, bekannt durch Brennerei (Korn-Branntwein) 2. Entlang der Thüringer Eisenbahn, 
die von Halle aus durch das thüringische Becken nach Eisenach führt, liegen Merse- 
bürg, Rbz.-Hst., und Weißensels, beide an der Saale, Naumburg gegenüber ' •<• /v 
der Unstrutmündung. * Erfurt an der Gera, Rbz.-Hst., ijT"der Mittelpunkt des 
"^thüringischen Beckens, wo sich die mittlere Straße über den Thüringerwäld^näch dem . 
"Harz mit der jetzt von der Thüringer Eisenbahn verfolgten kreuzt; daher war es stets' '/ " 
die größte und gewerbreichste Stadt Thüringens und ist erst jüngst durch Halle infolge 
seiner Industrie überflügelt. An der oberen Unstrut Mühlhauseu, auf dem Eichsfeld 
Heiligenstadt an der Leine. In einer Exklave^ am Abhang des Thüringer- 
waldeZ . Mm „Werratfll ist Suhl, s. vom Beerberg, seit alters durch seine Gewehr-^ - 
Fabrikation bekannt. 
5. Anteil der Sächsisch-Ernestinischen^ Staaten, fast die ganze S.-Hälfte 
Thüringens. 
1 Mediatisiert heißen solche Fürstentümer in Deutschland, deren Regenten nur 
uoch gewisse Hoheitsrechte von früher her besitzen, aber nicht mehr souveräu sind, da 
sie die eigentliche Regierung anderen Staaten (wie hier Preußen) überlassen haben. 
Vergl. S. 194. — * Branntwein kann aus allen zucker- oder stärkemehlhaltigen Pflanzen- 
stoffen durch Destillation (Brennerei) gewonnen werden; hier ist Roggen (Korn) die Gruud- 
läge der Brennerei, in NO.-Deutschland meist die Kartoffel. — 3 Exklave (Ausschluß) heißt 
ein kleines, abgesondert liegendes Stück eines Staatsgebiets, das von fremdem Gebiet 
umschlossen wird; im Verhältnis zu letzterem nennt man es eine Enklave »ugkläwe^, 
d. h. einen Einschluß. — * Ihre Fürsten gehören sämtlich derselben Familie an, der 
im 15. Jahrhundert die sächsische Kurwürde vom Deutschen Kaiser verliehen wurde. 
In dem nämlichen Jahrhundert teilten sich die Brüder Ernst und Albert in den 
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