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II. Australien und Polynesien. 
durchschnittlich 300 m hoch. Gegen die Küste hin erhebt sich der Boden 
meist plattensörmig und trägt höhere Gebirgsketten. Am geschlossensten ist 
die Erhebung längs der O.-Küfte; hier steigen im SO. die Austral-Alpen 
bis 2200 m an. 
Klima. Der SO.-Pasfat bringt den ö. Küstenländern Steigungsregen; 
die Küste des Austral-Busens und die äußerste W.-Küste erhält 
subtropische Wiuterregen. Das Innere dagegen hat nur sehr 
Flüsse, unregelmäßige uud seltene Regen. Die Flüsse führen daher beinahe 
sämtlich nur zeitweise Wasser iu ihrem ganzen Bett, sonst nur eiuzelue 
Lachen; solche Flüsse nennt man in Australien Creeks [frtfö]. Von 
den höchsten Bodenerhebungen im SO. stammt das einzige größere Flnß- 
system mit dauerndem Wasser, das das Murray mit dem Darling (r.). 
Im W. des Murraygebietes die große Tiesebeue mit den flachen, häufig 
zu Salzkrusten austrocknenden Seeen. 
Pflanzen- Jener Regenverteilung eutsprecheud finden sich dichtere Waldungen 
weit. nur an der Küste, sonst bloß parkartig lichte Bestände von hohen, 
schmalblättrigen Eukalypten, welche die Dürre besser aushalteu, und 
stellenweise Serub [ffröb], d. h. fast undurchdringliches Gesträuchdickicht; es 
überwiegen wüstenartige Flächen, wo nur vereinzelte, stechende Büschel 
des Stachelschweingrases wachsen. Australien war bereits in dem Erd- 
Zeitalter inselartig von Asien getrennt, als sich ans den größeren Fest- 
Tierwelt, landen die kräftigeren Säugetierformen ausbildeten. Darum besaß es 
bis zur Besiedeluug durch Europäer fast feine anderen Vierfüßler als 
Beuteltiere, unter denen die Känguruhs die größten sind, nichts 
aber von Huftieren, Raubtieren, Affen. Mannigfaltiger ist die Vogel- 
Welt: Papageieu, besonders Kakadus, und der Emu-Strauß. 
Eingeborene. Die Anstralschwarzen gelangten bei der Quellenarmut des Bodeus 
uud dem großen Mangel der australischen Flora, d. h. Pflanzenwelt, und 
Fauna, d. h. Tierwelt, an nutzbaren Geschöpfen nicht über das armseligste 
Sammlerleben1 hinaus. Jetzt streifen ihre geringzähligen Horden nur 
noch im Innern nnd im W. Der besser benetzte nnd deshalb fruchtbarere 
Ofteu Australiens ist fast ausschließlich von europäischen Ansiedlern 
bewohnt. 
die durch positive Strandlinienverschiebung (§ G) sich vom Festland loslösten, hier 
z. B. Neuguinea uud Tasmanien, die noch jetzt nur durch seichte Meereugen von 
Australien geschieden sind. — 1 Sammelvölker nennt man solche, die hin und her 
wandernd sich Nahrungsmittel auflesen, wie sie ihnen die Natur von selbst darbietet, 
z. B. Kräuter, Harz, Jusekteu, Vogeleier.
	        
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