Full text: Für die Klassen III - I der Realschulen, Untertertia - Untersekunda der Oberrealschulen (Teil 2)

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des rechten, nach SW geneigten Abhanges gedeihen Erdbeeren, Obst und Wem 
(Lofchwitz, Kötzschenbroda, Spaargebirge); auf der Höhe derselben beginnt 
aber der Sandboden (Dresdner Heide), der nach O, nach Pulsnitz, Königsbrück 
und Kamenz, dem Gebiete der Schwarzen Elster zu, an Ausdehnung zunimmt. 
2. Da sich die Lausitzer Granitplatte, von der die Schwarze Elster uud 
ihre Nebenflüsse abfließen, nach N zu sehr allmählich senkt, haben diese Gewässer 
einen trägen Lauf (Pulsnitz bedeutet die Schleicheude), uud dem Reichtum an 
Teichen und Sümpfen verdankt die östliche Landschaft Sachsens ihren Namen 
(Lausitz — Sumpfland). Durch einen Höhenrücken wird der westlichste Zufluß der 
Schwarzen Elster, die Röder, verhindert in die Elbe zu fließen; in ihrem Tale 
liegen Radeberg, dessen Glasfabriken den Rohstoff aus den angrenzenden Sand¬ 
gebieten beziehen, und Großenhain, wichtig durch Tuchweberei und Maschinen- 
sabrikation und als Handelsplatz für die umliegenden Landbaugegenden. Kamenz 
(an welchem Flusse?), der Geburtsort des Dichters Lessing, ist die bedeutendste 
Tuchmacherstadt der Lausitz. Östlich davon bis in die Gegend von Löban wohnen 
viele Wenden, der letzte Rest sorbischer Bevölkerung, die einst das ganze nördliche 
und mittlere Sachsen eingenommen hat, wie die Wortformen der meisten Orts¬ 
namen beweisen. An die heidnische Zeit der Sorben erinnert noch der Name des- 
Czerneboh (= schwarzer Gott): die Benennung des benachbarten Bieleboh (= weißer 
Gott) hängt wahrscheinlich mit der Verbreitung des Christentums zusammen. 
Inmitten der Wendei liegt Bautzen, in dem selbst aber weit mehr Deutsche 
als Wenden wohnen. Diese Stadt ist an einer Furt der Spree entstanden, 
wo der schon in alten Zeiten benutzte Randweg, der am Fuß des Erzgebirges 
und der Lausitzer Berglandschaft entlang vom Vogtland und von Thüringen 
nach Schlesien zieht, den Fluß kreuzt. Außerdem erleichterte das hier gewundene 
und tief eingeschnittene Tal in kriegerischen Zeiten die Verteidigung. Weil Bautzen 
auf der Grenze zwischen Hügelland uud Flachland liegt, findet in der Stadt ein 
lebhafter Austausch verschiedenartiger Erzeugnisse statt (Getreide- nnd Tuchhandel). 
Dasselbe gilt auch von Löbau (an welchem Gewässer und welchem Berge gegen¬ 
über gelegen?). In der Gegend von.Bautzen und Löbau zeichnet sich der Boden 
durch große Fruchtbarkeit aus; dagegen ist er im nördlichen Teil der sächsischen 
Lausitz vielfach sandig. 
3. Der äußerste Osten Sachsens gehört durch die Görlitzer oder Lausitzer 
Neiße dem Stromgebiet der Oder an. Die Grenze zwischen Österreich und 
Sachsen fällt hier mit dem Kamm des Lausitzer Gebirges zusammen und verläuft 
über den Hochwald und die Lausche; gegen Sachsen vorgeschoben ist der aus 
Sandstein bestehende, seltsam geformte Oybin. Zittau (= Getreideort) ist der 
Mittelpunkt der Lausitzer Weberei; namentlich werden Leinwand uud baumwollene 
Stoffe hergestellt. 
In der Kreishauptmannschaft Bautzen gibt es verhältnismäßig viele An¬ 
hänger des katholischen Bekenntnisses (hier daher die einzigen Klöster Sachsens, 
Marienstern und Mariental). Die Bewohner von Herrnhut bilden eine beson¬ 
dere christliche Gemeinschaft, die ein sehr sittenstrenges Leben führt und auch in 
fernen Ländern Brüdergemeinden hat. 
4. In dem Gebiet der Nebenflüsse, die der Elbe vom Erzgebirge her zu¬ 
fließen, liegen nur kleinere Städte, von denen manche ihre Entstehung dem Bergbail
	        
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