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kleinere Inseln. Bevölkerung: 34 Mill. auf 400000 qkm.
Seit der Verkehr mit den Fremden in umfangreichem Maße
eröffnet und auch den Japanesen das Reisen ins Ausland
gestattet ist (1866), in rascher Umwandlung vieler bisheriger
Einrichtungen nach europäischem Muster begriffen. Eisen-
bahnen und Telegraphen.
HoKio (früher Ieddo) auf Nippou, mit 6/io Mill. Einw., ehemals
Residenz des Taikun (Sjogun) oder obersten Kronfeldherrn, dessen
Würde seit 1867 abgeschafft. Höchste geistliche und weltliche Macht nun
wieder vereinigt in der Hand des Mikado, der sonst in Wiako oder
Kioto (230000 E.) residierte, nun aber seinen Sitz nach Tokio verlegt
hat. Der gegenwärtige Mikado ein Freund und Beförderer europäischer
Kultur. In der Nähe von Kioto die volkreiche Hafen- und Handelsstadt
Hsaka (3/io Mill. Einw.). Yokohama (60,000 E.) in der Bucht von
Tokio, rasch aufblühende Handelsstadt mit trefflichem Hafen, Hauptplatz
für deu Fremdenverkehr. WagajaKi (S0000 E.) auf der Insel Kinsin,
ehemals einziger Hafen, wo fremde Handelsleute, und zwar nur Chi-
nesen und Holländer, sich aufhalten durften. Auf der Insel Jesso ist
Kakodadi ein Einlaufhafen für Fremde. In der Nähe die deutsche
Farm Augustenfelde.
§ 8. Hinterindien, zwischen dem Südchinesischen Meere
und dem Busen von Bengalen, im N mit dem zentralen Hoch-
lande in unmittelbarer Verbindung und dessen so Gliederungen
in Berg- uud Stromsystemen enthaltend — 2 Mill. qkm mit
36 Mill. Bewohnern.
Gradnetz: 1—28° n Br. und 110—127" ö L. v. F.
Die Bewohner (Jndochiueseu, auf Malakka Malayen)
zeigen in Herkunft, Sprache, Religion, Sitten und Gebräuchen
einerseits den Einfluß Chinas, welchem Hinterindien im
14. Jahrhundert unterworfen gewesen, anderseits Ostindiens,
des letzteren namentlich in den großen Tempelbauwerken, in
der Buddhistischen Religion und in dem Kastenwesen. Der
Produktenreichtum und die Fruchtbarkeit des Bodens (edle
und unedle Metalle, Reis, Tabak, Zucker, Baumwolle, Ge-
würze, Tikholz, Salanganennester :c.), sowie die Zugänglich-
keit des Landes und die wichtige Lage desselben für den
Weltverkehr haben die Engländer uud Franzosen veranlaßt,
die w und die sö Küstengebiete zu erobern und zu kolonisieren.