Metadata: Lehrbuch der Erdkunde

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Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 
Vulkanreihen. 
Täler. 
niedrigste Teil des ganzen Plateaus, aber als Schauplatz von 
großartigen vulkanischen Ereignissen der landschaftlich anziehendste 
und schönste. Zahlreiche Sauerbrunnen weisen heute noch auf 
die frühere vulkanische Tätigkeit hin. 
Es gibt zwei Vulkanreihen. Beide laufen von SO nach NW. 
In der östlichen war die Gegend des Laacher Sees der Hauptherd 
der vulkanischen Tätigkeit. Der genannte See ist nichts anderes 
als ein riesiger Krater. Ein weites Gebiet wurde von vulkanischem 
Auswurfgestein, von Lava, Traß und Bimsstein, Uberlagert. 
Die andere Vulkanreihe läßt sich von der Mosel über Daun 
und Hillesheim bis in die Schneifel verfolgen. Sie wird noch von 
mehreren vulkanischen Quer lin i en durchschnitten. Als die wich¬ 
tigsten können die von Manderscheid und Gerolstein-Birres¬ 
born bezeichnet werden. Sehr häufig sind in dem zweiten Vulkan¬ 
gebiet die merkwürdigen kleinen Kraterseen, Maare genannt, die 
auf dem Boden ausgeblasener Eruptionsschlote entstanden sind. 
Von den Eifeltälern sind namentlich das rebengeschmückte 
Ahrtal und das Kylltal durch Schönheit ausgezeichnet. 
Im Ahrtal gehört die Strecke von Altenahr bis Ahrweiler zu den schönsten 
Landschaftsbildern Deutschlands. Von den Höhen bei Altenahr schauen wir 
auf eine wilde Felsenlandschaft des Schiefergebirges und sehen die Ahr in viel¬ 
gewundenem Laufe oftmals verschwinden und wiedererscheinen. (Bilderanh. 47.) 
§ 276. 
Hochflächen 
der Eifel. 
Randgebiete 
der Eifel. 
Anbau. 
Bodenschätze. 
Industrie¬ 
bezirk 
von Aachen. 
b) Das Kulturbild. 
Die Hochflächen der Eitel. Alles höher als 500 m gelegene 
Land (Abb. 59) hat ein rauhes Klima. Kein Monat des Jahres 
ist völlig frostfrei und der Sommer kurz. Für den Ackerbau sind 
die Hochflächen der Eifel daher wenig geeignet. 
Die tiefgelegenen Randgebiete der Eifel sind, da sie ein 
günstigeres Klima haben, meist gut angebaut. Manche Gegenden 
sind sogar wertvolle Anbaugegenden (wie das Weißland bei 
Bitburg, die Gegend von Wittlich, das untere Ahrtal und besonders 
die Pellenz und das Maifeld in der vulkanischen Eifel). Ein wichtiger 
Getreidemarkt ist die Stadt Mayen. Bei Wittlich wird Tabak-, 
bei Bitburg Hopfenbau betrieben, und im Ahrtal wächst auf 
Schiefer ein guter Rotwein, Ahrbleichert genannt. 
Auch durch ihren Reichtum an mineralischen Schätzen 
zeichnen sich die Randgebiete der Eifel aus. In der südlichen 
Eifel, nördlich von Trier, wird Kalkstein und Sandstein ge¬ 
brochen, in der vulkanischen Vordereifel allerlei vulkanisches 
Gestein (Basalt, Lava, Tuff und Bimssand) verwertet und am 
Nordrande der Eifel Blei (bei Mechernich) und Galmei oder 
Zinkerz (bei Aachen) gewonnen. Wichtiger ist aber der zwar nicht 
sehr ausgedehnte Kohlenbergbau östlich von Aachen. Auf ihm 
gründet sich die Entwicklung einer bedeutenden Industrie. 
Die beiden wichtigsten Industriezweige sind die Eisenindustrie, 
die bei Aachen (150000 E.) und E Schweiler und die Tuch- 
verfcrtigung, die in Aachen, Düren, Eupen und Euskirchen
	        
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