Full text: [Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Oberstufe, [Schülerband])

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243. Helgoland. 
Es sprach des deutschen Kaisers Mund: 
„Der letzte Fleck vom deutschen Grund, 
nun zahlt er zu dem deutschen Land!" 
Er sprach's vom Helgoländer Strand. 
Da stieg auf Fels und Haus und Boot 
das Banner, schwarz und weiß und rot, 
da donnerten Kanonen rings, 
und durch die deutschen Gauen ging's: 
„Nun ist zum Reiche heimgebracht 
des deutschen Landes Nordlandswacht!" 
Emil R i t t e r § h a u s. 
244. Dem Kaiser und dem Reiche getreu bis in den Tod. 
1. Es rauschen durch die Gauen 
viel Ströme groß und klein; 
doch keiner ist zu schauen, 
der schöner als der Rhein! — 
Mit deinen Rebenreichen, 
mit deiner Burgenkron', 
wer kann sich dir Vergleichen, 
du starker Alpensohn! 
2. Es zieht zu deinen Borden 
ans Deutschland alt und jung. 
Wer trüben Sinns geworden, 
dem giebst du neuen Schwung, 
dem flammt es durch die Seele 
wie mildes Maienlicht, 
dem ward in Herz und Kehle 
die Rede zum Gedicht! 
3. Nicht um der Schönheit Prangen, 
um weingefüllten Krug, 
komnit, Rhein, zu dir gegangen 
der Deutschen Pilgerzug. 
Daß du ins Herz geschlossen 
von allen, Bess'res thut's; — 
um dich, o Strom, geflossen 
sind Ströme deutschen Bluts! 
4. Das läßt die Pulse klopfen 
bei dir so wundersam; 
des Herzbluts Purpurtropfen 
gab dir ein jeder Stamm 
beim Schlachttrompetenschalle 
im tobenden Gefecht; — 
drum haben alle, alle 
an dich ein gleiches Recht! 
5. Um deutsch dich zu bewahren 
in heißem Waffenspiel, 
wie sind dahingefahren 
der Männer, ach, so viel! 
Wie sie zum Tode sanken 
hin auf dem Feld der Ehr', 
das wollen wir mit Danken 
vergessen nimmermehr! 
6. Getreu dem Reich, dem Kaiser 
das Herz entgegenschlügt, 
so lang noch grüne Reiser 
die deutsche Eiche trügt, 
so lang am Rhein sich färben 
noch Trauben gelb und rot; — 
im Leben und im Sterben 
getreu bis in den Tod! 
Emil R i t t c r h» S.
	        
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