fullscreen: Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen

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C. Heseheskunde 
295. Im Schutze des Staats 
Heil'ge Ordnung, segensreiche 
Himmelstochter, die das Gleiche 
frei und leicht und freudig bindet, 
die der Städte Bau gegründet, 
die herein von den Gefilden 
ries den nngesell'gen Wilden, 
eintrat in der Menschen Hütten, 
sie gewöhnt' Zu sanften Sitten 
und das teuerste der Bande 
wob, den Trieb zum Vaterlande! 
296. Die Segnungen der staatlichen Ordnung. 
Unser großer Dichter Schiller sagt: „Der Mensch ist frei geschaffen, 
ist frei, und würd' er in Ketten geboren". Das ist ein ebenso wahres, als 
schönes Wort. Allein wo viele Menschen beisammen wohnen, ist die Freiheit 
des einzelnen nicht schrankenlos; sie hört genau da auf, wo die Freiheit 
des andern beginnt. Das ist nun manchem unbequem. Er möchte tun, 
was ihm beliebt, und ist unzufrieden mit dem Staate, der ihn in seine 
Schranken weist. Er übersieht dabei den hohen Wert der staatlichen Ordnung 
und die zahllosen Wohltaten, die der Staat jedem von uns täglich und 
stündlich erweist. 
Der Staat ist der Beschützer unsrer Person und unsres Eigentums. 
Er schreitet gegen Beleidigungen, falsche Anschuldigungen und Körper¬ 
verletzungen ein. Er verbietet Hausfriedensbruch, Diebstahl, Erpressung, 
Betrug, Urkundenfälschung, Brandstiftung u.s.w. und verhängt Strafen, wenn 
sie gleichwohl verübt werden. Man stelle sich einmal den Zustand vor, der 
eintreten müßte, wenn der staatliche Schutz und Schirm auch nur ein Jahr 
lang aufhören würde! Alle Bande der Ordnung würden sich lösen. Der 
Schwache wäre keinen Augenblick seines Eigentums, seiner persönlichen 
Sicherheit, ja seines Lebens sicher. Der Starke allein wäre Meister, 
und wir hätten in zehnfach verstärktem Maße jenen Zustand, der schon 
einmal da war, und den der Dichter trefflich die „kaiserlose, die schreckliche 
Zeit" nennt. 
Der heutige Staat will aber nicht bloß Rechtsstaat sein; er sucht auch 
die materielle Wohlfahrt seiner Bürger zu fördern. Er baut Straßen, 
Eisenbahnen und Kanäle und ermöglicht dadurch den Handel und Verkehr. 
Er sorgt für einen zweckmäßigen Betrieb des Waldbaus und erschließt
	        
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