Full text: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien (H. 3 = Lehrstoff der Untertertia)

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III. Afrika. 
Das Land zerfällt in drei Staatsgebiete: 
1. Das Sultanat Marokko. 
Der Anbau des überaus fruchtbaren Bodens wird nachlässig betrieben. Wich- 
tiger ist die Wehzucht lBerberro_sf^ Maultiere, Esel, Schafe, Ziegen). Die ehe- 
nials blühenden Gewerbe sind sehr zurückgegangen. 
Im nö. Teil des Landes ^Fes. die grosse Stadt, in der Nähe große Salz- 
und Erzlager. Im sw. Teil '' Marokko, herrlich gelegen in einer fruchtbaren Ebene 
am Fuße der Schneegipfel des Atlas. 
Am w. Eingang in die 14 km breite Straße von Gibraltar liegt Tanger 
ftändfcher^, der bedeutendste Handelsplatz Marokkos. 
2. Die französische Kolonie Algerien (Algerie). Der Bergbau auf 
Eisen und die Ausfuhr von Halfa, Wein, Gemüsen blüht. Marseille 
vermittelt den Handel. 
I'Algiers in der Mitte der Küste. 
3. Der französische Schutzstaat Tunis. Wo die meist in Verfall ge¬ 
ratene Bewässerung vorhanden ist, gedeihen die Pflanzen (Getreide, Datteln, 
Ölbäume). 
-j-Tunis. Nö. die Ruinen von Karthago.. Die Küste hat wegeu ihrer vor- 
züglichen Handelslage stets eine große Hafenstadt getragen. 
H. Die afrikanischen Inseln. 
a. Im Indischen Ozean. 1. Madagaskar, eine französische Kolonie, 
etwas größer als das Deutsche Reich, ist infolge feiner Lage unfern wichtiger 
Verkehrsstraßen und durch die tatkräftige Kulturarbeit der Franzofen in leb- 
haftem Aufschwünge. Es ist ein Hochland wie Südafrika, der letzte Rest der 
einstigen Landverbindung Afrikas mit Vorderindien. 
Malaiische Höwa (f. Karte der Menschenrassen) haben die Neger in den W. 
gedrängt. ^Tananarivo, im Innern. Der Haupthafen liegt au der Ostküste. 
2. Von den kleinen Inseln in der Nähe Madagaskars sind Mauritius 
(britisch) und Rennion (französisch) wichtig durch Erzeugung von Rohrzucker. 
b. Im Atlantischen Ozean. 
Sämtliche Inseln sind vulkanischen Ursprungs und stehen zu Afrika in geringer 
oder gar keiner Beziehung, es sind „ozeanische" Inseln. 
1. St. Helenas britisch. Hier starb Napoleon I. 
2. Die portugiesischen Inseln des Grünen Vorgebirges oder Kapverdischen 
Inseln sind für die Versorgung der Schiffe mit Süßwasser und Kohlen bedeutsam. 
3. Die spanischen Kanarischen Inseln, die einzigen seit alters bewohnten unter 
den westafrikanischen Inseln, sind von großer Fruchtbarkeit. Teneriffa, die größte, 
mit dem 3700 m hohen Vulkan Pik. 
4. Madeira, portugiesisch, erst in den höheren Teilen des Gebirges bewaldet, 
liefert den feurigen Madeirawein und Zuckerrohr. Winterkurort, Kohlenstation 
für die Dampfer. 
5. Die portugiesischen Azoren [affören], d. i. Habichtsinseln, durch den Golf- 
ström treibhausartig warm, sind reich an Orangen und Ananas. 
i Französ. Alger (r stumm). D. i. die Inseln, weil die Stadt auf 4 durch Damm 
mit dem Festlande verbundenen Inseln liegt. — 2 1850 km vom Festland entfernt.
	        
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