Full text: Europa ohne Deutschland (Oberstufe), Verkehrskunde, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde (H. 5)

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Elementare mathematische Erdkunde. 
der Mond zwischen Erde und Sonne tritt, also in derNähe der Sonne steht, die 
uns sichtbare Mondhalbkuael ist halb beleuchtet, halb nubelenchtet, wenn 
der Mond sich mitten zivischeit diesen beiden Stellungen befindet. 
Diese Erscheinungsformen des Mondes nennt inan die Moudphaseu,- 
sie heißeit Vollmond, Neumond, erstes uud letztes Viertel. 
Fiele die Mondbahn mit der Ekliptik zusammen, so würde bei jedem Neumonde 
eine Verfinsterung der Sonne und bei jedem Vollmonde eine Mondfinsternis ein- 
treten. Unter den wirklichen Verhältnissen können diese Ereignisse nur Vorkommen, 
wenn der Durchgang des Mondes durch die Ekliptik in der Nähe der Sonne oder 
ihr diametral gegenüber stattfindet. Daher heißt die Sonnenbahn Ekliptik vom 
griechischen eklest,ms — Verfinsterung. 
§ 5. Die Planeten. Unter deit Sterneit beobachtet man solche, die 
sich mit Sternbildertt nicht vereinigen lassen, weil sie ihre Stelle am 
Himmel beständig ändern. Aum Unterschied voit deit feststehenden Sternen 
oder Fixsternen nennt man sie Wandelsterne oder Planeten. Sie stehen 
stets in der Nähe der Ekliptik nttb bewegen sich vorherrschend von Westen 
nach Osten wie Sonne und Mond. Doch stehen sie auf ihrer Bahn zu¬ 
weilen auch'stille, bewegen sich darauf eiue kurze Strecke vo:r Osten nach 
Westen, also entgegen ihrer getvöhnlichen Richtung, und kehren dann wieder 
in ihre frühere Richtung nm, so daß sie eine Schleife beschreiben. 
Die Planeten ftnb: Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, 
Uranus, Neptun. Veiuls ist der schönste und hellste unter ihnen. 
Merkur und Venus, die unteren Planeten, stehen stets in derNähe der 
Sonne) Venus entfernt sich nur 47° von ihr, Merkur sogar nur 23°. Je 
nachdem die beiden ulckeren Planeten ö. oder w. der Soime stehen, er- 
scheinen sie als Abend- oder als Morgensterne. Wegen seiner großen 
Nähe all der Sonne ist Merkur nur feiten sichtbar. Die übrigen Planeten, 
die oberen, können sich von der Sonne beliebig entfernen, sie können 
daher auch aul Nachthimmel sich zeigen. 
§ 6. Kugelgestalt der Erde. Schon die Alteil wußten, daß die Erde 
eine Kugel ist, die frei inmitten des Weltalls schwebt. 
Durch die Kugelgestalt der Erde siild folgende Erscheinungen be- 
dülgt: 
1. Der Horizont ist stets kreisförmig. 
2. Je höher der Standpunkt des Beobach¬ 
ters ist, desto weiter ist der Horizont. 
3. Wenn man auf der Erde nach Süden 
oder Norden geht, sieht man neue Gestirne 
auftauchen, der Polarstern senkt oder hebt sich. 
4. Der Schatten der Erde erscheint bei par¬ 
tiellen lteilweisen) Mondfinsternissen kreisförmig, 
eine Thatsache, die schon von Aristoteles als 
Beweis für die Kugelgestalt der Erde angeführt 
wurde. 
Die Sehweite t <Fig. 14) berechnet sich für 
die Höhe ll mittels der Formel 
Fig. 14. Berechnung der Sehweite. t = j/(h + r)2 — r2 = Vh(h + 2r)', 
wo r den Erdradius bedeutet. Unter Benutzung von r — 6370 km erhält man für
	        
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