6 Mathematische Geographie. §§ 2 u. 3.
eine Mondfinsterniß. Beide Verfinsterungen kön-
nen total und partial sein.
§ 2. Gestalt der Erde.
1. Kugelgestalt der Erde. Die Erde ist keine
Scheibe, sondern hat eine kugelförmige Gestalt,
mit abgeplatteten Polen (Sphäroid), was sich
aus den Pendelschwingungen in den Polargegenden
ergibt.
L , 2. Beweise für die Kugelgestalt der Erde.
1) Der Horizont erscheint überall kreisförmig. 2) Bei
n ■. Mondfinsternissen erscheint der Schatten der Erde
[i/^ stets rund. 3) Man hat die Erde von O. nach W.
und umgekehrt umschifft. 4) Man erblickt von weit
iiwwW* entfernten Gegenständen (auf dem Meere oder einer
^^^Ebene) zuerst die obersten Theile und erst bei all-
mählicher Annäherung erscheinen auch die übrigen.
' 5) Die Sonne geht den östlichen Erdbewohnern früher
auf als den westlichen. 6) Bei einer Reise nach S.
verschwinden mehrere Sternbilder des nördlichen Him-
mels, und umgekehrt.
§ 3.v Grötze der Erde.
1. Mau hat gefunden, daß ein Grad eines
Meridians (eines größten Kreises der Erde um deu
Nord- und Südpol herum) 15 deutsche Meilen be-
trägt. Da uuu jeder Kreis 360 0 mißt, so beträgt
der Umfang der Erde 360Xlö = 5400 Meilen.
2. Nach den Sätzen der Kreis- und Kugelbe-
rechnung sind aus der Bekanntschaft einer Dimen-
sion (Ausdehnung) die übrigen zu entwickeln. Der
Umfang eines Kreises verhält sich zu seinem Durch-