Full text: Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie

Vorwort zur zweiten Auslage. 
Der geographische Unterricht soll nicht Mos das Gedächt- 
niß in Anspruch nehmen und oberflächlich nur die Schüler in 
den Erdräumen orieutiren, er soll auch das Urtheil schärfen, 
den Verstand im Combiniren, Vergleichen und Gruppiren 
üben, das Gemüth stärken, die Phantasie mit schönen, charakter- 
vollen Bildern bereichern und immer eine Perspective in die 
höheren Ziele der Erdkunde eröffnen, damit die Schüler ein- 
sehen lernen, wie auch in der bunten Mannigfaltigkeit geo- 
graphischer Erscheinungen, die mit einander in partielle 
Wechselwirkung treten, die Harmonie ewiger Gesetze sich mani- 
sestirt. Zu diesem Zweck hat aber auch die Schule die rechte 
Unterrichtsmethode in Anwendung zu bringen und sich mehr 
vou dem Geiste der wissenschaftlichen Geographie, wie sie von 
einem Humboldt, Ritter, Dana und Peschel aufgefaßt und 
bearbeitet worden ist, beeinflussen und leiten zu lassen. Wie 
es in der Wissenschaft bereits erfolgreich und glänzend geschehen 
ist, so muß auch im Schulunterrichte an die Stelle der Jsolirt- 
heit das Princip der Zusammenfassung, der Begleichung und 
geistigen Durcharbeitung des Stoffes treten. In welcher Weise 
dies geschehen kann und soll, hat der Verfasser in seiner 
Methodik des geographischen Unterrichts (Dresden, Wolf's 
Buchhandlung, 1871) ausführlich dargelegt; hier möge nur in 
Kürze an die beiden wichtigsten methodischen Grundsätze er- 
innert werden, welche bei Behandlung der einzelnen Länder 
Anwendung finden müssen, wenn dieselbe zu einer srucht- 
bringenden und für Lehrer und Schüler gleich interessanten 
Gedankenarbeit werden soll: 1. Reconstruire mit den 
Schülern die Geographie eines Landes aus der 
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