Full text: Größere Schul-Geographie (C)

Mittel-Europa, — Deutsches Reich. 
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Im ©übtaube: 
Münden, wo sich Fulda uub Werra zur Weser vereinigen. Forstakabemie seit 1867. 
Göttingen, an der Leine, in einem anmutigen Hügellande, Universität, 20 000 E. 
Einbeck, gewerbthätiger Ort, früher durch sein Bier bekannt (Luther in Worms). 
Osterode, am Fuße des Harzes, und auf demselben die Bergwerksstädte Zellerfeld, 
Klaus thal und Andreasberg mit Gruben und Halden ringsum.*) 
Elbingerode, am Unterharz. Eisenhüttenwerke; Industrieschule (die^ erste in Deutsch- 
land, 1771 gegründet). Südlich davon, aber ganz getrennt am Südfuße des Uuter- 
Harzes, der ehemals hannoversche Anteil der Grafschaft Hohnstein mit dem Flecken 
Ilfeld, nördlich von Nordhausen; Pädagogium. 
Duderstadt, ost-südöstlich von Göttingen, im niederen (nördlichen) Eichsfelde. 
Im Westlande: 
5) Lauddrostei Osnabrück. 
Osnabrück, an der Hase, 33 000 E., Sitz eines Bischofs. Karl der Große errichtete 
hier das erste Bistum zur Bekehrung der Sachsen. 1648 Mitabschluß des west- 
fälischeu Friedens. — Dicht an den Grenzen Ostfrieslands liegt 
Papenburg, durch Kanäle mit der Ems verbunden, 1675 gegründet, die blühendste 
Moorkolonie (Fehn) und nächst Emden der wichtigste Seehandelsplatz der Provinz 
Hannover. Bedeutende Reederei.**) 
6) Lauddrostei Aurich, das Fürstentum Ostfries land umfassend, welches bereits 
von 1741 bis 1807 preußisch war. 
Aurich, im Innern, mit großen Pferde- und Kornmärkten. Bei dem nahen Dorfe Rahe 
der berühmte Versammlungsort der Friesen, der U p st a als boom. 
Emden (14 000 E.), ursprünglich an der Ems, seit dem 17. Jahrhundert aber etwas 
nördlich von der Mündung des Flusses, der sich damals einen näheren Weg zum 
Dollart bahnte, und 
Leer, rechts uahe der Ems, Handelsstädte; ersteres treibt auch Heringsfischerei. 
Zur Landdrostei Aurich gehört seit 1873 das 1854 von Oldenburg an Preußen ab- 
getretene und 1873 erweiterte, auf 450 ha 13 000 Bewohner zählende 
Jadegebiet mit Wilhelmshaven, am westlichen Eingange in den Jadebusen, Kriegs- 
Hasen der deutschen Flotte an der Nordsee. 
Dazu mehrere Inseln, unter ihnen Norderney (besuchtes Seebad mit schönem Wellen- 
schlage) und Borkum (die westlichste). 
\2. Provinz Hessen-Nassau. 
[15 700 qkm (285 O.-M.), 1554 000 E., fast | Katholiken.) 
Zwei Regierungsbezirke. 
1) Regierungsbezirk Kassel, umfaßt: 
Das ehemalige Kurfürstentum Hessen, sowie einige von Bayern und Hessen-Darm- 
stadt abgetretene Gebietsteile. 
Kassel, Hauptstadt, 58 000 E., zu beiden Seiten der Fnlda, in einer lieblichen Hügel- 
landschaft. 7 km westlich erhebt sich das kleine, vorherrschend basaltische Gebiet des 
Habichts Waldes, mit der vielbesuchten Wilhelmshöhe, welche am Fuße des 
weithin sichtbaren kupfernen Herkules (in dessen Keule 8 bis 9 Personen stehen können) 
etwa 530 m über dem Meere mißt. 
Karlshafen, an der Vereinigung von Weser und Diemel. 
*) Vgl. Kutzen, das deutsche Land, S. 358 ff. 
" Vgl. Ku tz e n, das deutsche Land, S. 501 ff. sFehne im allgemeinen und Papenburg insbesondere). 
S. auch Äniirce und pcschcl, a. a. O., 7 sKohlen- und Torsreviere) mit Karte. 
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