Europa.
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wenigen immergrünen Bäumen und Gebüsch bedeckt,
von beschwerlichen Paffen durchschnitten und meist nur
von Hirten bewohnt.
Dem Hochappennin sind an der Westseite ver¬
schiedene Bergländer vorgelagert, so z. B. im Tos¬
kanischen der sogenannte Subappennin, mit einer
Höhe von 1000—4000 Fuß. Es sind sehr wechsel¬
volle Bergländer mit reichen, schönen und gesunden,
größtentheils gut angebauten Thälern, die nächst den
toskanischen und campanischen Ebenen die blühend¬
sten Gegenden der Halbinsel bilden. Die Lage dieser
Bergländer bewirkt, daß die größeren westwärts
fließenden Gewässer zuerst Längenthäler bilden,
bevor sie sich gegen die Küste wenden (wie z. B.
Arno und Tiber), während die ostwärts fließenden
durch kurze sehr geneigte Thäler, die zum Theil enge
Spalten sind, zur adriatischen Küste hinabeilen.
An der Westseite des Appennin sind mehrere
isolirte Bergmassen, so z. B. der aus der campa¬
nischen Ebene aufsteigende Vulkan Vesuv (3500 F.
hoch). An der Ostseite ist der isolirte Berghaufen
des M. Gargano, durch die wasserarme, dürre,
apulische Ebene vom Appennin getrennt.
Nördlich vom Appennin, von diesem und den
Zllpen begrenzt, ist die oberitalische Tief¬
ebene, vom Po und dessen in den Alpen ent¬
springenden Nebenflüssen Dorabaltea, Ticino,
Adda und Mincio, sowie von der Etsch durch¬
strömt. Es ist eine einzige fast horizontale Ebene,
die sich vom Fuß der Alpen allmählich zum Niveau
des adriatischen Meeres hinabsenkt. Außer den vielen
natürlichen giebt es zahlreiche künstliche Wasseradern,
welche die Ebene netzförmig durchziehen. Der frucht¬
bare Boden und die reiche Bewässerung haben den
Anbau außerordentlich begünstigt. Das niedrige
Deltaland des Po, dessen Mündungsarme mit denen
der Etsch in Verbindung stehen, liegt in Folge der