Full text: Schul-Geographie (3)

Die Erde als Himmelskörper betrachtet. 5 
Widder, Stier, Zwillinge (die drei Frühlingszeichen), Krebs, Löwe, 
Jungfrau (die drei Sommerzeichen), Waage, Scorpion, Schütze (die drei 
Herbstzeichen), Steiubock, Wassermann, Fische (die drei Winterzeichen).*) 
§ 8. Die beiden Punkte am Himmel, welche von der Ekliptik 90° entfernt 
sind, heißen die Pole der Ekliptik. Bei der scheinbaren Umdrehuug der Himmels- 
taget beschreiben sie 2 Kreise, den nördlichen und den südlichen Polarkreis. 
Eben so beschreiben die beiden Sonnenwendepnnkte zwei Kreise parallel mit dem 
Aequator, welche die Wendekreise genannt werden, und zwar der aus der nörd- 
licheu Halbkugel der W e u d e k r e i s des Krebses, der auf der südlichen der Wende- 
kreis des Steinbocks. Die Entsernnng der Wendekreise vom Aequator, sowie der 
Polarkreise von den Weltpolen, ist gleich der Schiese der Ekliptik, beträgt also 23° 27^'. 
Die Verbindungslinie der beiden Pole der Ekliptik (die Axe der Ekliptik), so 
wie die der beiden Solstitialpnnkte, schneidet die Erdoberfläche in je 2 Punkten, 
die bei der Axendrehnng der Erde gleichfalls 4 Parallelkreise auf der Erdober- 
fläche beschreiben, welche bezüglich Polarkreise und Wendekreise genannt werden. 
Dnrch diese Kreise wird die Erdoberfläche in 3 Theile, Zonen genannt, getheilt; 
von diesen heißt die mittlere, welche zwischen den beiden Wendekreisen liegt, die 
heiße Zone; ihr Flächeninhalt beträgt beinahe f der ganzen Erdoberfläche 
(204 Mill. DKm — 3^ Millionen die beiden zwischen den Wende- 
kreisen und den Polarkreisen liegenden heißen die gemäßigten Zonen (264 Mill. 
□ lvm — Millionen DM., also mehr als die Hälfte der Erdoberfläche) und 
endlich die iuuerhalb der Polarkreise liegenden Theile die kalten Zonen. 
§ 9. Durch das Auf- uud Niedersteigeu der Souue zwischen den Wende- 
kreisen kommt bald die Hälfte, bald mehr, bald weniger als die Hälfte ihres 
Tageskreises über dem Horizonte zu liegen, so daß der Tag bald eben so lang, 
bald länger, bald kürzer sein muß als die Nacht. Am Aequator sind Tag und 
sNacht stets gleich; die Orte nördlich oder füdlich vom Aequator haben desto 
längere Tage, je weiter die Sonne sich vom Aequator uach Norden oder Süden zu 
entfernt. Die Pole habeu nur eiueu Tag und eine Nacht von je 6 Monaten; 
aus den Polarkreisen beträgt der längste Tag und die längste Nacht 24 Stunden; 
zwischen deu Polarkreisen und den Polen geht die Daner der längsten Tage und 
Nächte durch alle Abstufungen von 24 Stunden bis zu 6 Monaten, sowie zwischen 
Aequator nnd Polarkreisen durch alle Abstufungen von 12 bis 24 Stunden. 
Da mit der Erhebung der Sonne über die Erdoberfläche auch deren Erwär- 
mnng sich ändert, ist an jedem einzelnen Orte im Lause jedes Jahres mit dem 
Wechsel der Sonnenhöhe ein Wechsel der Jahreszeiten verbnnden. Mit dem 
Eintritt der Sonne in den einen Nachtgleichenpuukt (Frühlingsäqninoctinm) 
beginnt in der nördlichen Halbkngel der Frühling, in der südlichen der Herbst 
(ungefähr am 21. März). Hat sie den Wendekreis des Krebses uud mit ihm deu 
uördlichsteu Stand über dem Aequator erreicht, so fängt in jener der Sommer und 
in dieser der Winter an (ungefähr am 21. Juni); steht sie in dem andern Nacht- 
gleichenpunkte (Herbstäquinoctinm), so hebt ans der nördlichen Halbkugel der 
Herbst, auf der südlichen der Frühling an (um deu 21. September); erreicht 
sie endlich mit dem Wendekreise des Steinbocks ihre größte Abweichung südlich 
*) Leicht zu merken durch die lateinischen Hexameter: 
Sunt aries, taurus, gemini, Cancer, leo, virgo, 
Libraque, scorpius, arcitenens, caper, amphora, pisces.
	        
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