Full text: Schul-Geographie (3)

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D. Besitzungen anderer Europäer. 
1) Der Portugiesen: Diu, auf der Halbinsel Guzerate. Goa, auf einer Insel 
in der Mitte der Westküste. 
2) Der Franzosen: Pondich6ry (30,000 E.), ans Koromandel, und Tschander- 
nagore (28,000 E.) bei Calcntta. 
E. Die unabhängigen Landschaften in Himalaha. 
1) Bntan. Zwischen Nepal und Assäm, südlich vou Groß-Tibet, wohin am West- 
abhang des 8100m (25,000') hohen Tschamalari ein Paßübergang aus Indien führt. 
2) Nepal, auf dem Südabhange des mittleren Himalaya, etwa 830 Em (112 M.) 
lang; die Hauptstadt Kathmändn 1300 m (4000') über dem Meere. 
F. Die vorder-indischen Inseln. 
1) Die Insel Ceylon (d. h. Löweninsel; das Taprübane der Alten), 63,000 nKm 
(1150 aM.), 2^ Mill. E., hängt durch Sandbänke unter dem Wasser, die Adamsbrücke, mit 
dem Festlande znsamnien, von demselben getrennt in S.-W. dnrch den perlenreichen Golf von 
Man aar, im N.-O. durch die Palks- Straß e. Im Innern erhebt sich die Plateaumasse 
des Adams pik (2260 m — 6950'), ihn überragt der Pedro Talla Galla 2523 m — 7768'. 
Einen wunderbaren Eindruck macht die Fülle der tropischen Natur, die warme, feuchte, 
vou deu verschiedenen Gewürzen duftende, schwere Lnst, in feenartiger Beleuchtung. Pracht- 
volle Gruppen von Brotfruchtbäumen, Mango- und Palmbäumen und mächtige Baum- 
wollenbäume wechseln mit einander. Reich ist überdies der Boden an kostbaren Edelsteinen, 
sodann an Eisen. Die Zimmtansfnhr hat aufgehört, dagegen ist die bereits bedeutende 
Kaffeeproduktion an die Stelle getreten. —• Die Bewohner gehören zu deu Dravida, auch 
die Siughalefeu in der südlichen Halste der Insel; den südlichen Rand bewohnen da- 
gegen Malayen. — Seit 1795 ist die Insel im Besitz der Engländer, und zwar unmittelbares 
Eigenthum der Krone (free crown colony). Im Innern liegt 
Candy, die alte Residenz; im W. Eolombo (100,000 E.), die jetzige Hauptstadt, im N.-O. 
Triucouomale, mit dem größten Hafen Ostindiens. — Ceylon ist der Hanptfitz des 
Bnddhaismns. — Pointe de Galle oder Point of Wales, wichtiger Hafen, 40,000 E. 
2) Im Westen der Küste Malabar die durch Korallenriffe vielfach versperrten Insel- 
grnppen der Lakkadiven (d. h. Hunderttausendiuseln) und Malediven; auf letzteren eine 
malayisch sprechende Bevölkerung. Beide Inselgruppen sind Fundorte der Kauris, kleiner 
Muscheln, deren man sich in Indien als Scheidemünze bedient. 
b. Hinter - Indien. 
[2,275,000 □ Km = 41,300 dM., etwa 26 Mill. (£.] 
Lage und Gestalt. Diese Halbinsel nähert sich weit mehr dem Aequator 
(bis auf 15>0 Km — 20 Meilen), als die vorder-indische, wogegen sie nur sehr 
wenig über den nördlichen Wendekreis hinansreicht. — Ganz verschieden von der 
vertikalen Gliederung Vorder - Indiens, durchziehen von dem centralen Hochlande 
5 Meridian-Gebirgsketten von Tibet her die Halbinsel, zwischen denen 
4 gewaltige Ströme ihren Weg nehmen, welche ihre Umgebung dnrch regelmäßige 
Ueberschwemmnngen unglaublich befruchten; von ihnen geht der Jrawädi (2000 Km 
— 270 M. lang), in den Bnsen von Martaban, der Menam in den von 
Siam, der Mekong oder Cambodscha in's chinesische Meer. Sie sind alle 
weit hinauf schiffbar und bilden vortreffliche Häfen, an denen Vorder-Indien so 
arm ist. Das Klima ist ein tropisches. Die Produkte sind die hindostanischen; 
Reichthum an edlen Metallen und trefflichem Schiffbauholz (der Tekabanm). 
Die Bevölkerung der Halbinsel, die Malayochinesen, zerfällt in zwei 
Hauptgruppen, die Birmanen und die Siamesen. Ihre Religion meist dei 
des Buddha.
	        
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