Full text: Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil

Bilder von der Goldküste. 261 
So vergeht langsam die Nacht in diesem peinlichen und krank- 
haften Zustande, oder es entladet sich ein Gewitter und ein reichlicher 
Regen, unter dessen Einfluß das Thermometer langsam sinkt und 
uns schließlich doch noch das Gefühl einer wohlthätigen Erfrischung 
gewährt. 
Man kann sich eine beiläufige Vorstellung machen von dem 
peinlichen Zustand, in dem man sich während der Regenzeit am 
Senegal befindet, wenn man sich das Gefühl des Unbehagens, 
welches man in Europa kurz vor Ausbruch eines Sommergewitters 
empfindet, verzehnfacht denkt. 
Dr. Julius Hann. 
Handbuch der Klimatologie. Stuttgart, 1883. 
Wer m der GMiiste.*) 
I. 
Anblick der Goldküste vom Meere aus. — Die Wälder. — Fischerflotten. — 
Cape-Coast-Castle. 
Die Goldküste Afrikas, die sich vom Flusse Assini bis zum Flusse 
(Rio) Volta erstreckt, bietet ein weites Feld für anziehende und 
mannigfaltige Betrachtung dar. Ihr sonnenstrahlender Himmel, nur 
selten durch Trübe oder Ungewitter entstellt; ihr lieblicher Wechsel 
von Berg und Thal; ihre tiefen, undurchdringlichen Dickichte; ihre 
majestätischen Waldbäume und die ewiggrüne Frische ihrer üppig 
wuchernden Pflanzenwelt; ihr Mineralreichtum, der noch verschlossen 
im geheimnisvollen Schöße ihrer Berge oder in der Tiefe ihrer 
schwarzen und schlammführenden Ströme ruht; ihre köstlich-süßen 
*) Aus Cruickshand. Ein achtzehnjähriger Aufenthalt auf der 
Goldküste Afrikas. Leipzig, 1856. Die genaue Übereinstimmung der ethno- 
graphischen Beobachtungen des vr. Oskar Lenz (Skizzen aus Westafrika, 1878) 
mit der überaus wertvollen und in betreff der Goldküste noch weit ausführ- 
licheren Darstellung von Cruickshand giebt den folgenden Auszügen aus letzterem 
Werke ganz das Interesse der Aktualität, besonders auch, da wir nur das 
herausgenommen haben, was sich seitdem fast gar nicht in den Sitten und An- 
schauungen der Neger verändert hat.
	        
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