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IX. Die Westküste. 
ist El Kargeh; nördlich davon finden sich 2 sehr schöne ägyp¬ 
tische Tempel nnd die Ruinen eines römischen Kastells. — Außer 
diesen bekanntesten giebt es noch mehrere kleinere Oasen westlich 
von Aegypten, bis nach Nubien hinauf. Die größte aller bis jetzt 
bekannten Oasen ist das sogenannte Reich Dar- (d. H.Land) Für, 
zwischen 12° — 16° N. B. und 43° — 46° O. L. Es hat keine 
Flüsse, aber Seen und Bäche, welche im Sommer jedoch meist 
austrocknen. Die ursprünglichen Bewohner waren Zieger, allein 
die Berbern sind hier das herrschende Volk geworden und durch 
sie steht Dar-Für in einer lebhaften Karawanen-Verbindung mit 
Sudan und mit Aegnpten. Die Gegenstände des Handels sind 
Elfenbein, Gummi, Straußfedern und vor allem Sklaven, welche 
die Einwohner auf förmlichen Jagden gegen die benachbarten 
Negerstämme sich verschaffen. Die Einwohner sind Muhamme¬ 
daner und werden von einem Sultan beherrscht. Als Hauptstadt 
wird uns Kobbo genannt. Die Wüste Bahiuda trennt Dar- 
Für von Aegypten. 
IX. Die Westküste. 
Obgleich die Europäer an dieser sehr ausgedehnten Küste, 
von der Mündung des Senegal bis an die Gränze der Cap-Colo- 
nie, zahlreiche Niederlassungen besitzen, so ist es ihnen doch nur 
auf wenigen Punkten geglückt, in das Binnenland zuj dringen, 
und unsere Kenntniß von diesen, meist ganz von Negern bewohn¬ 
ten, höchst volkreichen Gegenden ist bis jetzt äußerst dürftig Im 
Allgemeinen weiß man nur, daß meistens in geringer, oft nur we¬ 
nige Meilen betragender Entfernung von der Küste sich sehr be¬ 
deutende aber noch unerforschte Gebirge erheben, welche nur an 
wenigen Punkten das Meer selbst erreichen. Der Küstensaum ist 
theils sandig, theils im höchsten Grade fruchtbar, aber sehr heiß, 
feucht und den Europäern höchst verderblich. Man kann die aus¬ 
gedehnte Küste am besten in 3 Hauptabtheilungen betrachten: 
Senegambien, Ober-Guinea und Unter-Guinea. 
a) Senegambien. Im engsten Sinne versteht man un¬ 
ter diesem Namen nur die Länder, welche ander Küste zwischen 
dem Senegal und dem Gambia liegen, denn aus diesen beiden 
Namen ist jener allgemeinere zusammengesetzt; in einem etwas 
weitern Sinne umfaßt er den ganzen Küstenstrich vom 18° 
bis zum -10° N. B.; endlich begreift man wohl auch noch un¬ 
ter diesem Namen die Küstenstrccke von Cap Verga bis zum Vor-