I. Die außereuropäischen Erdteile.
§ i.
Asien im allgemeinen.
N. Kap Tscheljuskin 104/78. — S. Kap Buru 104/1. — 0. Kap Deschnew (Ostkap)
190/66. — W. Kap Baba 26/40. — Ural 60.
1. Grenzen. Asien ist der größte Erdteil, 44 Mill. qkm
groß. Deutlich ist es von Afrika geschieden; nur durch die 113 km breite
Landenge von Suez, die indes der 1869 durch Lesseps gebaute
Suezkanal durchschneidet, hängt es mit ihm zusammen. Gegen Europa
bildet von der Küste des Nördlichen Eismeeres ab zuerst das 2000 km
lange Uralgebirge die Grenze, an 1600 m hoch und in seinem
niedrigsten mittleren Teile sehr reich an nutzbaren Mineralien, Stein-
kohlen, Eisen, Gold, Platin und Edelsteinen. Die weitere Grenze bildet
der Uralfluß, der in das Kaspische Meer sich ergießt. Dieser schwach
salzige, abflußlose und größte Binnensee der Erde nimmt große Ströme
auf und verflacht in seinem n. Teile durch die Sinkstoffe derselben immer
mehr; sein Spiegel liegt 26 m tiefer als der des Ozeans.
Vom Kaspischen Meere zieht sich nach W. zum Schwarzen Meere als
mächtige Gebirgsbrücke der Kaukasus hin, vor dessen N.-Abhang durch
die Manytsch-Niederung die Grenze zwischen Europa und Asien
geht. Auf diese folgt das Schwarze Meer, die beiden Erdteile
nähern sich dann an dem Bosporus oder der Straße von Kon-
stantinopel zum ersten Male. Die Ufer ziehen sich wieder zurück,
und es entsteht das kleine Meer von Marmara, nach einer darin
liegenden Insel benannt. Die beiden Erdteile nähern sich zum zweitenmal
an der Meerenge des Hellespont oder der Dardanellen, so ge-
nannt nach den festen türkischen Schlössern, die auf beiden Ufern stehen.
In das Ägäische Meer streckt Asien weit die Halbinsel Kleinasien
hinein, von der aus eine Menge Inseln den Übergang nach Europa
erleichtern.