Full text: M. J. E. Fabri's, Professors der Philosophie in Jena, Elementargeographie, Dritter Band (Theil 9, Band 2)

Rußland. 193 
phie, im Zeichnen rc. unterwiesen; und nach Verlauf der be¬ 
stimmten Jahre entweder in das Cadettencorps versetzt, oder 
sonst auf andre Weise, ihren Fähigkeiten gemäß, gebraucht. 
Wlll emer, nachdem er entlassen ist, wieder in sein Vaterland 
zurückkehren, so ist ihm dieses erlaubt; im entgegengesetzten 
Falle hat er gute Beförderung zu erwarten. Mit der hiesigen 
Academre der Künste «st auch elne Erziehungsanstalt für 
gOo junge Leute verbunden; diese werden schon im sechsten 
Jahre angenommen, und auf Kosten der Monarchin unterhal¬ 
ten und in den nöthigen Grundkenntnissen unterwiesen. Haben 
sie diese nach Verlauf von etwa 8 Jahren gefaßt, so kann jeder 
sich für ein besondres Fach, nach seiner Neigung, bestimmen. 
Alle ; Jahre werden 60 neue darinnen ausgenommen. Wai¬ 
senkinder haben bey der Annahme allezeit den Vorzug. In der 
nieder» Classe haben sie Unterricht im Zeichnen, Arithmetik, 
Geographie, Historie. In einer höher» Classe erhalten sie in 
der Physik, Naturgeschichte, Baukunst rc. hinlängliche Anwei¬ 
sung. Von hier werden die fähigsten Köpfe in die Academischen 
Classen, und die weniger versprechen, in die Academischen 
Weckstätte gebracht. Außer den i; Professoren, und 6 an, 
dern Vorgesetzten, sind noch Mahler, Bildhauer, Steinschlei¬ 
fer, Kupferstecher, und überhaupt Künstler aller Art dabey 
besoldet, wozu gegen 6000 THaler bestimmt sind. Ueberdies 
unterhält die Academie jährlich 12 auf Reisen. Das K^and- 
cadettencorps, ist anf 600 Cadetleu eingerichtet, die «hre 
Lehrer, Aufseher, Oeconomen haben, so daß überhaupt 2020 
Personen gerechnet werden können, die im Landcadetkenhause 
leben. Es ist eines der größten Gebäude in St. Petersburg, 
3 Stockwerke hock, deren jedes in einer Reihe 152 Fenster hat. 
Das sogenannte Fräulein- und Demorjellensilft «st auf 
500 Zöglinge, halb adlrche, halb bürgerllche eingerichtet; im 
Jahr «781. waren darin nicht viel über 300. Sie werden im 
6ten Jahre ausgenommen und im i8ten entlassen. Die Kaiser¬ 
liche Academie der Wissenschaften hat ihre besonder» 
Gebäude, ihre Bibliothek, nebst einem Kunst-und Natura¬ 
liencabinet, einem Münzcabinet, einer Sternwarte, einer Buch- 
drnckerey, Schriftgießerey, und einem Vuchladen. Das 
Kunst - und Naturaliencabinet ist mit ganzen Sammlnngen ver¬ 
mehrt worden. Seit 1770. ist eine seltene Repetiruhr darin¬ 
nen. Sie hat die Gestalt eines Eyes, dessen Inneres das 
Grab
	        
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