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§ 80. Die deutschen Mittelgebirgslandschaften.
Der Rhein selbst durchbricht, nachdem er von Mainz bis Bingen
eine w. Richtung genommen, unterhalb Bingen das Gebirge und tritt
durch die wildromantische Felsschlucht des „Binger Loches" (Mäuseturm)
in das Gebirge ein. Das Rheintal von hier bis Bonn gehört zu den
schönsten Gegenden Europas. Bis Koblenz engen schroffe Felswände
den stolzen Strom ein (Lorelei), von denen efeuumsponnene Ruinen herab-
grüßen. Während an den steilen Wänden jedes Fleckchen Erde dem Wein-
bau dienstbar gemacht ist, lagern sich am Fuße altersgraue Städtchen
und Dörfer mit ihren schiefergedeckten Häusern inmitten fruchtbarer
Obstanpflanzungen, Wiesen und Äcker. Unterhalb Koblenz erweitert
sich das Tal zum Neuwieder Becken, bis dann bei Königsminter
zur Rechten noch einmal das Siebengebirge dicht an den Strom
herantritt. Von seinen Bergen bietet der romantische Drachenfels
einen herrlichen Blick über das Rheintal mit der Insel Nonnen-
werth, dem gegenüberliegenden Rolandseck, während bei klarem
Wetter aus der Ferne die Türme des Kölner Domes winken. Der
Strom selbst weist einen Schiffsverkehr auf wie kein zweiter.
Mit der Schönheit des Rheintales kann sich nur noch das Tal
der Mosel von Trier bis Koblenz messen, das zwar enger, aber
deshalb auch um so abwechselungreicher ist.
Der Rhein teilt mit seinen Nebenflüssen das Schiefergebirge in
folgende Teile:
Linksrheinisch:
1. Zwischen Nahe und Mosel der Hunsrück, mit wildreichen,
ausgedehnten Laubwäldern lAchat).
2. N. der Mosel die Eifel. Bemerkenswert sind in ihrem
zwischen Rhein und Mosel gelegenen Teile die Spuren früherer vul-
kanifcher Tätigkeit: wassergefüllte Krater (Laacher See), auch Spuren
von Lavaströmen, Mineralquellen (Gerolstein). Im übrigen weist die
Eifel auf ihren öden, kahlen, nach NW. hin moorigen Hochflächen die
ärmsten Gegenden des W. auf. Nur Hafer und Kartoffeln gedeihen
kümmerlich. Der mit Heidekraut und mächtigen Torflagern überdeckte
nw. Teil heißt das Hohe Venn (Venn-- Moor).
Rechtsrheinisch erhebt sich:
1. Zwischen Main und Lahn der Taunus mit dem 900 m
hohen Feldberg, die rechtsrheinische Fortsetzung des Hunsrück. Sein
ö. Teil heißt die Höhe (Homburg v. d. H.), w. senkt er sich als
Niederwald (Nationaldenkmal) zum Rhein herab. Der Fuß des
Taunus ist von berühmten Weinorten des Rheingaues umkränzt (Rüdes¬