Metadata: Lehrbuch der allgemeinen Geographie

139 
3. Befällt uns Kreuz und Noth, 
so hilf, du treuer Gott, 
daß wir in allen Stücken 
uns drein geduldig schicken, 
denn dir nicht widerstreben 
ist ja das beste Leben. 
4. Gieb Speis und Trank dem Leib, 
daß er bei Kräften bleib', 
und soll die Seele scheiden, 
so sei's zu deinen Freuden, 
daß wir auf deinen Namen 
getrost hinfahren. Amen! 
206. Scheiden. 
1. Es ist bestimmt in Gottes Rath, 
dasz man vom Liebsten, was man hat, 
musz scheiden; 
wiewohl doch nichts im Lauf der 
Welt 
dem Herzen, ach, so sauer fällt, 
als Scheiden, ja Scheiden ! 
2. So dir geschenkt ein Knösplein 
was, 
so thu' es in ein Wasserglas; 
doch wisse: 
blüht morgen dir ein Rüslein auf, 
es welkt wohl schon die Nacht darauf; 
das wisse, ja wisse! 
3. Hat Gott dir einen Freund be¬ 
schert, 
und ist er dir recht innig werth, 
der deine: 
es wird wohl wenig Zeit um sein, 
da läszt er dich so gar allein, 
dann weine ! ja weine! 
4. Nun muszt du mich auch recht 
verstehn, 
ja recht verstehn: 
wenn Menschen aus einander gehn, 
so sagen sie : auf Wiedersehn! 
auf Wiedersehn! 
207. Deutscher Trost. 
1. Deutsches Herz, verzage nicht, 
thu', was dein Gewissen spricht, 
dieser Strahl des Himmeslichts: 
thue recht und fürchte nichts. 
2. Baue nicht auf bunten Schein, 
Lug und Trug ist dir zu fein, 
schlecht geräth dir List und Kunst, 
Feinheit wird dir eitel Dunst. 
3. Doch die Treue ehrenfest, 
und die Liebe, die nicht läßt, 
Einfalt, Demuth, Redlichkeit 
steh'n dir wohl, o Sohn von Teut. 
4. Wohl steht dir das grade Wort, 
wohl der Speer, der grade bohrt, 
wohl das Schwert, das offen ficht 
und von vorn die Brust durchsticht. 
5. Laß den Welschen Meuchelei, 
du sei redlich, fromm und frei! 
Laß den Welschen Sklavenzier, 
schlichte Treue sei mit dir! 
6. Deutsche Freiheit, deutscher Gott, 
deutscher Glaube ohne Spott, 
deutsches Herz und deutscher Stahl 
sind vier Helden allzumal. 
7. Diese steh'n wie Felsenbnrg, 
diese fechten alles durch, 
diese halten tapfer aus 
in Gefahr und Todesbraus. 
8. Drum, o Herz, verzage nicht, 
thu', was dein Gewissen spricht: 
redlich folge seiner Spur, 
redlich hält es seinen Schwur.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.