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Europa.
rauhes Küstengebirge (bis zu 2000 m), im S. durch einen Bergzug, der am
Kap de la Nao endet, begrenzt. Die Hochebene hat im ganzen den Charakter
von Nen-Castilien.
c. Das Hochland von Murcia; dasselbe ist gegen W. namentlich durch
die Gebirgsgrnppe La Sagra (2400 m), auf welcher die Segura und der
Gnadalqnivir entspringen, von den benachbarten Plateanx getrennt. Es hat
dürre Steppen in ziemlicher Ausdehnung.
Die Passagen vom W. zum O. befinden sich teils im Oberlaufe
des Ebro (Eisenbahn von Bayonne über Jrun auf Vittoria, wo Welling-
ton 1813 siegte, dann über Miranda, Burgos ins Thal der Pisuerga
auf Valladolid; ein Zweig von Miranda durch das Ebrothal nach Zara-
goza und weiter nach Barcelona); teils Zwischen dem Jalon, einem
rechten Nebenflusse des Ebro, und dem Henares, einem rechten Zuflüsse
des Tajo (Eisenbahn von Zaragoza auf Madrid), teils endlich zwischen Gna-
diana und Jucar (Eisenbahn von Madrid nach Valencia und Murcia).
An den Küsten breiten sich noch fruchtbare, zum Teil von den Mauren
trefflich bewäfferte Niederungen aus, von denen die wichtigsten folgende
sind: im W. die Ebene von Coimbra am Mondego; das Tiefland von
Alemtejo im S. des unteren Tejo; im O. die prachtvoll angebaute und
stark bevölkerte Ebene von Valencia (3—4 Ernten jährlich) und Murcia,
zu beiden Seiten der Segura von Alicante bis Cartagena, ebenso reich
(selbst mit Wäldern von Dattelpalmen). — Spanien war schon im Altertum
wegen seines Gold- und Silberreichtums hochberühmt. Das Gold, welches
zahlreiche Flüsse mit sich sührten, ist freilich jetzt fast vollständig ausgebeutet;
doch sind 1850 neue Goldgruben entdeckt worden. Silber wird Vorzugs-
weise bei Taragona, Cartagena und in der Sierra Morena, Blei
bei Cartagena und an der Südküste, Quecksilber bei Almaden, Kupfer
in der westlichen Sierra Morena, Eisen und Zink in den baski-
schen Provinzen, Salz in Catalonien (Salzberg bei Cordana),
Marmor, Gyps und Steinkohlen an verschiedenen Orten in Menge
gewonnen. Spanien ist unter den europäischen Ländern eines der reichsten an
nutzbaren Mineralien.
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Das Werg- und Fiefland der apenninischen Hatöinfet.
Die apenninische (italienische, römische) Halbinsel wird, abgesehen von
den Alpen-Verästungen, welche sich in dieselbe hineinverzweigen, nur von
einem einzigen Kettengebirge ihrer ganzen Länge nach durchzogen, von dem
Apennin. Der Apennin knüpft in der Nähe des Col di Tenda an
die Seealpen an und zieht bis zum Kap Spartivento im S. der cala-
b r i s ch e n Halbinsel. Er hat folgende Abteilungen:
1) Den Nord-Apennin, vom Col di Tenda bis zur Tiberquelle.
Unterabteilungen desselben sind:
a. Der ligurischc Apennin bis zum Monte Cimone. Er läuft bogen-
förmig um den Golf von Genua und hat eine mittlere Höhe von 1000 m und
Gipfel von 1900 m. Die Straße zwischen Mailand und Genua benutzt den