Full text: Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten

J-Öö Europa. 
Grenzen des deutschen Reiches: 1) Im Osten. Die Grenze gegen 
Rußland beginnt im N. von Memel und laust mit einem Vogen gegen O. 
zur Weichsel in der Nähe von Thorn, dann gegen SW. zur Mündung der 
Prosna in die Warthe-, von hier die Prosna aufwärts in der Richtung 
nach SO. und von der Prosnaquelle in derselben Richtung weiter bis zur 
Weichsel. Hier berührt das Reich die österreichische Grenze. Der österreichi- 
sche Staat schneidet durch seine Kronländer Schlesien, Mähren und 
Böhmen mit breiter Fläche gegen NW. in das deutsche Reich ein. Die 
deutsche Grenze erreicht die Donau unterhalb Passau. Von hier läuft sie 
erst den Inn und dann die Salzach aufwärts (bis unterhalb Salzburg), 
worauf sie eine Strecke von dem linken Ufer der Salzach entfernt bleibt. 
2) Von ihrem südöstlichsten Punkte (im NW. des Salzachkniees) an beginnt 
die Südgrenze. Dieselbe geht im ganzen gegen W. zum Bodensee. 
Hier bildet meist der Kamm der bayerischen und Allgäuer Alpen die 
Grenze gegen das österreichische Kronland Tyrol; nur an der Jller- und 
Lechqnelle dringt die deutsche Grenze etwas weiter gegen S. vor. Am Boden- 
see fällt im wesentlichen das Norduser dem deutschen Reiche zu; nur Kon- 
stanz liegt im S. Weiter westwärts bildet meist der Rhein die Grenze gegen 
die Schweiz, nur der Kanton Schaffhausen greift über das Rheinufer 
hinweg in das Reich ein. Vom Rheinknie bei Basel an biegt sich die 
Grenze gegen S., um zwischen der Jllquelle und den beiden Winkeln des 
Donbs ihren südwestlichsten Punkt zu erreichen. 3) Die West grenze wird 
gegen Frankreich zunächst in nördlicher Richtung von dem Wasgenwalde 
gebildet; hierauf weudet sich im W. von Straßburg die Grenze gegen NW., 
überschreitet die Mosel im S. von Metz, läuft eine kurze Strecke nördlich 
bis zur luxemburgischen Grenze, um wieder ostwärts zur Mosel zurückzu- 
kehren. Nun behält die Grenze im ganzen eine nördliche Richtung bis zur 
Teilung des Rheinstroms in mehrere Arme. Hier scheiden erst die Mosel, Sauer 
und Onre das Reich von dem holländischen Großherzogtum Luxemburg; 
hierauf geht die Grenze gegen Belgien nordwärts über das hohe Venn nnd 
bleibt dann gegen Holland mehr oder weniger dem rechten Maasufer 
fern. Von der Spaltung des Rheinstroms bis zum Flusse Vechte schneidet 
das holländische Gebiet mit einem Bogen gegen W. in das Reich ein, hierauf 
läuft die Grenze im ganzen nordwärts über den Bourtauger Moor zum 
Dollart, dessen östliches User Deutschland angehört. 4) Die Nord grenze bil- 
den die Nord- uud Ostsee. Zwischen beiden reicht das deutsche Schleswig- 
Holstein erheblich nordwärts; es grenzt hier an Jütland; teilweise bildet 
das Flüßchen Königsau die Grenze. 
RePetition der vertikalen Gliederung (nach §§ 33, 35, 36). 
1) Von den Alpen berühren Deutschland die Allgäuer und bayerischen 
Alpen (die Zugspitze, c. 2900 in, der höchste Berg des Reiches). — 2) Im N. 
der Alpen liegt die schwäbisch-bayerische Hochebene (bis zur Donau, 
550 in). — 3) Im NW. dieser Hochebene liegt der Jura (e. 1000 m), welcher 
die Richtung von SW. nach NO. verfolgt. (Der fchwäbifche und fränkifche 
Jura.) — 4) Im NW. des Jnra breitet sich das schwäbisch-fränkifche 
Terrassenland (400 in) aus, von SW. nach NO. von der Franken¬ 
höhe durchzogen. — 5) Zwischen dem fränkischen Jura und dem Böhmerwald
	        
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