Full text: Lehrbuch der allgemeinen Geographie für höhere Lehranstalten

Europa. 
Berglandes und des Berglandes der Bretagne breitet sich die fruchtbare Ebene 
von Orleans aus, die im SW. durch die Bergebene von Gatine von dem 
Tieflande von Vendee, Gnienne und Gascogne getrennt wird. An der unteren 
Rhone breitet sich die Tiefebene der Provence aus. 
RePetition der Gewäffer Frankreichs (vergl. §48,49,51). Zum 
Golf du Liou fließt die Rhone mit Arve, Jsöre und Durance links, Saone (die 
den Doubs aufnimmt) rechts. Zum Kanäle fließen Somme und Seine 
mit Anbe, Marne und Oise (rechts) und Ionne und Eure (links). Zum 
atlantischen Oceau Bilaine und Loire mit Mayenne (rechts; Zuflüsse 
Loir und Sarthe) und Eher, Jndre und Vienne (links; die letztere mit den 
Zuflüssen Crense und Clain). In den Golf von Biscaya gehen Cha- 
reute, Garonne mit Tarn, Lot und Dordogne (rechts) und Adour. — 
Im N. wird das Land durch den Rheinfluß Mosel mit Menrthe, sowie 
durch Maas und Schelde berührt. — Das Kanalshstem ist in hohem 
Maße entwickelt. Frankreich besitzt über 130 künstliche Wasserstraßen, welche 
die bedeutenden Stromgebiete verbinden und von den westlichen Meeren zum 
Golf du Liou führen; die wichtigsten derselben sind: 1) der Rhein-Marne- 
Kanal (nur noch zum Teil französisch); 2) der Ardennen-, 3) der Oise- 
Sambre-, 4) der Oise-Schelde-, 5) der Rhein-Rhone-Kanal (nur 
noch zum Teil französisch); 6) der Kanal von Burgund; 7) der Caual 
du Centre; 8) der Kanal von Nivernais; 9) der Kanal von Or- 
leans und Briare; 10) der Berry-Kanal; 11) der Kanal von 
Brest; 12) der Garonne-Kanal; 13) der Caual du midi. 
Das Klima Frankreichs ist mild, am wärmsten im SO. (in der Gegend 
von Nizza); der meiste Regen fällt im S. (135 Regentage im Jahre). 
Die Bevölkerung Frankreichs ist ziemlich dicht, steht jedoch drei anderen 
Großmächten an Dichtigkeit nach. Die bevölkertsten Teile des Landes sind 
die Gegend der mittleren Seine und der mittleren Rhone. Die Bevölkerung 
nimmt fast gar nicht zu, was gegenüber der starken Zunahme des deutschen 
Volkes auffällt. Die Mehrzahl des Volkes besteht aus Franzosen (90°/o) 
ist also romanisch; das keltische Blut indes deutlich erkennbar. Im N. 
läßt sich germanische Abstammung noch vielfach erkennen. Der Charakter 
der Franzofen entspricht fast vollständig dem Bilde, das Cäsar von den Gal- 
liern entwirft. Die Franzosen sind mutig und tapfer, aber mehr von schnell 
aufloderndem und ebenso schnell verlöschendem Feuer, als von zäher, nach- 
haltiger Widerstandskraft. Sie zeigen eine große Gewandtheit und Geschick- 
lichkeit, schnelle Auffassungsgabe, Geschmack und Kunstsinn, Munterkeit und 
Liebenswürdigkeit, aber nicht minder auch Veränderlichkeit in ihren Neigungen 
und Ansichten, übertriebenes Selbstgefühl, Eitelkeit und Leichtfertigkeit. — 
Unter den Nichtsranzosen besinden sich Wallonen und Vlämen (2 Mill.) 
in Artois, Flandern und Hennegau, keltische Bretoueu (1 Mill.), Italiener 
in Savoyen und Nizza (400 000), ferner Basken in den Pyrenäen, so- 
wie Deutsche und Juden. — Die Sprache ist romanisch und nimmt 
unter den verwandten Sprachen eine hervorragende Stellung ein, sie war 
lange Zeit Diplomaten- und Weltsprache. — Der größte Teil des Volkes ist 
katholisch, nur Mill. reformiert. — Die Volksbildung ist noch
	        
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