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Astronomisch-physikalische Geographie.
treten mag, in die Hand.
Hierauf zünde man eine Kerze
an, stelle sie auf einen beuach-
karten Tifch uud fchaue ge¬
nau, welche Seite des Erd¬
globus erleuchtet wird, welche
nicht. Halte ich darnach die
Mondkngel zwischen die Kerze
und die Tagesseite des Globus,
also vor die Erdkugel, so wird
die Seite der Moudkugel, welche
dem Erdglobus zugewandt ist,
nicht erleuchtet sein; die er-
leuchtete Hälfte der Mond-
kngel ist der Erde abgewaudt:
wir haben Neumond. Rücken
wir die Mondkngel am äuße-
ren Rande des runden Tisches
hin an die Seite der Erdkugel,
so wird nur eiu Teil der Mond-
kngel für die nicht erleuchtete
Erdhälfte erleuchtet scheinen;
rücken wir die Moudkugel hin-
ter die Erde, so daß diese ihren
Schatten nicht aus die Moud-
kugel werfen kann, so werden
wir die volle Hälfte des Mon-
des erleuchtet sehen, und je
mehr wir die Mondkngel ihrer
ersten Stellung wieder zusüh-
ren, desto weniger wird die
Nachtseite der Erde vom er-
leuchteten Moudkörper sehen.
Bei diesem Versuche darf man
aber nicht vergessen, daß die
Erde sich nie in gleicher Ruhe
befindet, wie der Globus, daß
die Mondbahn also auch kein
geschlossener Kreis sein kann,
wie der Umring des runden
Tisches, und daß die Ebenen
der Mond- und Erdbahn nicht
zusammenfallen.
Eine Mondfinsternis ent-
steht, wenn zur Zeit des Voll-
mouds Sonne, Erde und Mond
in eine gerade Linie so zu stehen