Full text: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien (Teil 3)

Gesamtüberblick über die deutschen Kolonien. 
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kleinerer, zu denen auch die Admiralitätsinseln gehören. Auf dem nördlichen 
Vorsprung von Neu-Pominern, der Gazelle-Halbinsel, und auf den benach- 
harten Inseln wird mit Erfolg Baumwollbau betrieben. Auf der Gazellen- 
Halbinsel liegt Herbertshöh, der Sitz der deutschen Verwaltung. Sie wird 
demnächst nach Simpsonhafen verlegt. — Die auf Neu-Guinea und im Bismarck- 
Archipel tätige Nen-Guinea-Kompagnie zählt zn den größten Pflanzungsgesell- 
schaften der Erde und hat ihren Sitz in Berlin. 
Von den Salomon-Jnseln stehen Bougainville und Bnka nnter deutscher 
Oberhoheit. 
3. Deutsch-Polynesien: die Samöa-Inseln. 
Lage. Die Samoa-Jnseln liegen ziemlich in der Mitte der polynesischen 
Jnselflur und bilden so den natürlichen Mittelpunkt des Südseehandels sowie eine 
wichtige Station auf dem Wege von Amerika nach Australien. Ihre Verkehrs- 
läge ist demgemäß höchst vorteilhaft. 
Umfang. Sie umfassen drei größere Inseln: Savaii, Upolu undTntuila 
und viele kleinere mit einem Gesamtflächenraum von 2600 qkm (= Mecklenburg- 
Strelitz) mit 33000 E. Die Inseln Savaii und Upolu sind deutsch, Tutuila ge- 
hört der Union. 
Landschaftliche Schönheit. Das reizvolle Bergland, das üppige 
Pflanzenkleid und der Reichtum an rauschenden Wasseradern haben der Insel- 
gruppe den Beinamen „Perle der Südsee" eingebracht. Indessen fehlt es auch 
nicht an ausgedehnten basaltischen Blockmeeren, humusarmen Lavaflächen und 
wasserdurchlässigem Schuttboden, worauf nichts gedeiht. Am fruchtbarsten ist Upolu. 
Bevölkerung. Die Samoaner gelten als der schönste polynesische 
Menschenschlag; auch wird ihnen geistige Gewandtheit nachgerühmt. Dagegen 
zeigen sie wie alle Naturvölker wenig Neigung zu geregelter Arbeit, weshalb 
Plantagenarbeiter aus China und den Snnda-Jnseln eingeführt werden. Der Sitz 
des Gouverneurs ist Apia (Apia) auf Upoln, der Hauptort des samoanischen 
Handels. 
Produkte. Alle tropischen Kulturpflanzen gedeihen hier gut uud liefern 
reichliche Erträge: Kokospalmen, Baumwolle, Kaffee, Kakao, Bauaneu, 
Ananas u. s. w. Die Eingeborenen befassen sich hauptsächlich mit dem mühe- 
losen Erwerb der Kopra, neuerdings legen sie auch Kakaopflanznngen an. Die 
Weißen widmen sich fast ausschließlich dem Anbau von Kakao. Die Deutsche 
Handels- und Plantagengesellschaft der Südseeinseln zu Hamburg 
erzielt hier lohnenden Erfolg. 
C. Kesamtüöerölick üöer die deutschen Kolonien. 
Das Gesamtgebiet der deutschen Kolonien beträgt die fünffache Größe 
des Deutschen Reiches (23/5 Mill. qkm), die Gesamteinwohnerzahl (1907) 
12^/2 Mill. Farbige und 12300 Weiße, unter diesen wieder gegen 10000 Deutsche. ^) 
') Zahl der Deutschen in den deutschen Schutzgebieten (1907): 
Togo 273 Neu-Guinea 417 
Kamerun 971 (1908) Marschall-Inseln 
Deutsch-Südwestafrika . 4929 Karolinen und Marianen j 
Deutsch-Ostafrika . . 1656 Samoa 436 (1908)
	        
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