— 36 —
Bodengestalt: Im Norden des Küstengebietes erhebt sich das
Kamerungebirge, dessen höchster Berg über 4000 m aufsteigt. Daran schließt
sich das Gebirge von Adamaua an, welches sich bis zu 3000 m erhebt. — Von
den Flüssen ist nur der Kamerunfluß von Bedeutung. Er mündet in die
Kamerunbucht, die ein vortrefflicher Hafenplatz ist.
511 i ma und Erzeugnisse: Das Klima ist dem Europäer ungünstig.
Die Küste ist regenreich und das Innere des Landes besonders ungesund. —-
Als Nutzpflanzen, die hier wachsen, nennen wir: Kaffee, Kakao, Tabak, Kaut¬
schuk und Baumwolle. Die wilden Tiere liefern ihre Felle und der Elefant das
Elfenbein.
Bewohner: Neger. Sie betreiben Ackerbau, Viehzucht und Handel.
Verwaltung: Der Kaiserliche Gouverneur wohnt in Buea wo sich
auch das Obergericht befindet. — An anderen Orten sind deutsche Schulen und
Missionsstationen eingerichtet.
Zusammenfassung: Auch Kamerun wurde 1884 erworben. Es
liegt an der Bucht von Biafra, zwischen Tsadsee und Kongofluß. Seine Größe
beträgt mehr als das Doppelte des Königreichs Preußen. Am bedeutendsten
sind Kamerungebirge und Kamerunfluß. Das Klima ist ungesund. Wir holen
in Kamerun: Kaffee, Kakao, Tabak, Kautschuk und Baumwolle und liefern
ihm, was dort nicht wächst oder hergestellt wird. — Die Bewohner sind Neger
Ein Kaiserlicher Gouverneur, der in Buea wohnt, hat die Verwaltung in
Händen.
Togo.
Das kleinste deutsche Schutzgebiet in Afrika ist'Togo. Es kam ebenfalls
1884 an das Deutsche Neich. Auch hier reizten die Engländer die Eingeborenen
zum Aufstand.
Lage: Togo liegt an der Sklavenküste, zwischen den Flüssen Volta
und Mono. Im Westen ist englischer, im Osten französischer Kolonialbesitz.
Größe: Es ist etwas größer als das Königreich Bayern.
Bod enge st alt: An der Küste erstreckt sich eine hügelige Ebene. Das
Bergland im Inneren hat nicht mehr denn 1000 m Höhe. Hinter der Küste
liegt der Togosee.
Klima und Erzeugnisse: Das Klima ist tropisch und für den
Europäer ungesund. Das Land liefert uns Baumwolle, Erdnüsse, Palmöl
und Kautschuk. Außer den wilden Tieren, die das Land unsicher machen,
werden die Bewohner von Moskitos und Sandflöhen belästigt.
Bewohner: Neger. Da sie sehr fleißig find, werden sie als Plantagen¬
arbeiter oder Fischer verwendet und zu allerlei Handwerken herangezogen.
Verwaltung: Lome, der Haupthafen, ist Sitz des deutschen'Gou¬
verneurs.
Zusammenfassung: Unsere kleinste, aber bevölkertste afrikanische
Kolonie ist Togo an der Sklavenküste. Es ist größer als das Königreich
Bayern. In dem tropischen Klima halten es Europäer nicht lange aus. Togo
liefert uns Baumwolle, Erdnüsse, Palmöl, Kautschuk. Bewohnt wird es von
Negern. In Lome ist Sitz der Regierung.