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und Jaxartes entführen wollten, um dort den Widerstand gegen die 
Makedonier von neuem zu versuchen. Das Hanpt der Verschworenen 
war Bessus, der Satrap von Baktrien. Alexander erkannte sogleich 
die Gefahr, die ihm von dieser Seite drohte. Mit einer kleinen Schar 
der unternehmendsten nnd ausdauerndsten Reiter eilte er den Flüchtigen 
nach. In einer Nacht legte er mitten durch die Wüste 400 Stadien 
(ein Stadion 158^/z Meter) zurück. Gegen Morgen erblickte er den 
königlichen Zug. Als die Verschworenen sahen, daß sie nicht entkommen 
konnten, stießen sie den unglücklichen König nieder und jagten davon. 
Rührend ist die Sage, daß der sterbende König einem makedonischen 
Soldaten, der ihm einen Truuk Wasser brachte, Grüße au Alexander 
aufgetragen und hinzugefügt habe, er hätte nichts mehr gewünscht, 
als den Mann zu sehen, der gegen feine Familie so gütig gewesen 
sei. Alexander ließ die Leiche des Königs in Pa sarg adä feierlich 
bestatten und erklärte sich damit für den Erben und Nachfolger der 
persischen Könige, dann fetzte er die Verfolgung der Verschworenen sort. 
Bessus hatte sich in seine Provinz Baktrien begeben und den Königs¬ 
titel unter dem Namen Artaxerxes angenommen. Aber er mußte 
fliehen, Alexander setzte mit seinem Heere ans ausgestopften Zelthäuteu 
über den reißenden Oxns und zog weiter nordwärts durch die Land¬ 
schaft Sogdiana. Hier wurde Bessus, von allen verlassen, in einem 
Dorse gefangen genommen, er wurde nach Ekbatana gebracht und dort 
hingerichtet. 
Alexander fetzte feinen Marsch bis zum Jaxartes fort und gründete 
dort eilt zweites Alexandria. Aber die Unterwerfung der Provinzen 
Baktrien und Sogdiana war damit noch nicht vollendet. Der 
Herbst 329 und das Frühjahr 328 gingen darüber hin. Ein wahres 
Wunder war die Eroberung einer unzugänglichen Felsenfeste in Sog¬ 
diana. Nur geflügelte Krieger, sagte man, könnten die Festung erobern. 
Aber mit Äxten, Seilen und eisernen Nägeln erklommen die make¬ 
donischen Krieger die Feste. Viele Gefangene wurden erbeutet, unter 
ihnen die baktrifche Fürstentochter Roxane. Alexander, gerührt von 
ihrer Schönheit und Güte, vermählte sich mit ihr zu Baktra. 
Darin, wie in vielen anderen Dingen, zeigte es sich, daß Alexander 
seine neuen Unterthanen, die Perser, den Makedoniern und Hellenen 
gleichstellen wollte. Er nahm Tausende persischer Krieger in sein Heer 
auf, setzte persische Große als Statthalter in den eroberten Provinzen 
ein, ja bei festlichen Gelegenheiten trug er persische Kleidung und führte 
die persische Sitte der Huldigung, das Niederfallen, als Hofcerentoniel 
ein. Alles dies erbitterte die Makedonier und Hellenen, obgleich 
Alexander auch die heimatlichen Sitten, z. B. gemeinschaftliche Be-
	        
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