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Achter Zeitraum.
gewählt. Er kehrte nach Nom zurück, und suchte mit Weis¬
heit und Schonung den verflochtenen Verhältnissen zu be¬
gegnen, in welche er zu dem ersten Eonsul der französischen
Republik gesetzt war, mit welchem er Concordate für die
Kirche in Frankreich und Cisalpinien abschloß, und den er,
nach der Annahme der kaiserlichen Würde, in Paris salbte. —
Bald darauf aber zerfiel der Kaiser mit dem Papste, als
dieser den Britten seine Häfen nicht verschließen wollte.
M i o l l i s besetzte (2. Febr. 1808) Rom; die Provinzen U r->
bino, Ancona, Macerata und Camerino wurden
(2. Apr. 1808) mit dem Königreiche Italien, und durch kai¬
serliches Decret vom 17. Mai 1809 der Rest des Kirchen¬
staates mit Frankreich selbst verbunden. Der Papst ward
such Frankreich abgeführt und Penstonair des Kaisers Q* 143).
159.
Neapel. Sicilien, Maltha.
Sci^ dem Wiener Frieden (1735) regierte ein Zweig des
bourbonlschen Hauses über Neapel und Sicilien. Der
König Ferdinand4 trat bereits im Jahre 1793 der Coa-
lition gegen Frankreich bei; allein Bonaparte'ö Siege io
Oberitalien (1796) brachten ihn zum Waffenstillstände und
zum Frieden. Als aber die Franzosen (1798) Rom repu-
blikanisirt hatten, und die Schlacht bei Abukir die französi¬
sche Flotte an der ägyptischen Küste vernichtete; da erneuerte
Ferdinand den Kampf, indem er, ohne vorhergcgangene
Kriegserklärung, in den Kirchenstaat eindrang (Nov.
1798), um denselben für den Papst wieder zu erobern. Ihm
eilte der General Championet entgegen, der die Neapoli¬
taner,. unter Macks Anführung, in ununterbrochenen Gefech¬
ten (27. Nov. —15. Dcc. 1798) besiegte, Nom besetzte,
bis nach Neapel vordrang, von wo sich die königliche Fa¬
milie nach Sicilien geflüchtet hatte, daselbst die parche-
n optische Republik*) (25. Jan. 1799) stiftete, und
diese in cilf Departement eintheilte. Als aber die Muffen
-) % Gtfr. Pahl, Gesch. der parthenopeischen Republik. Franks, arn
M. 1801. 8.