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Menschenrassen- Mensch und Erde.
Die Eskimos sind wohl eine mongolisch-indianische Mischrasse- sie stehen sprachlich
den Indianern, in ihrem Kussehen den Mongolen nahe.
DieschwarzeNasse (Neger) zählt nebst den Ulis chlingen (Mulatten) etwa 15 0 TITill.
Die Neger bewohnen, in Bantu- und Sudanneger geteilt, den Kern von Afrika, sind aber
durch Sklavenhandel auch in die tropischen Gebiete Amerikas gelangt. Die Neger sind
leicht erkennbar an der schokoladenbraunen oder gar ebenholzschwarzen haut, dem Lang-
köpf mit starkem Hinterhaupt und spitzem Gesichtswinkel (bis zu 65°), dem schwarzwolligen
Haupthaar, der breiten platten Nase und dem großen Mund mit den dick aufgeworfenen
Lippen und blendend weißen Zähnen.
Nls Nestvölker, die mit den übrigen Nassen nur geringen Zusammenhang zeigen,
sind anzusehen:
Die Hottentotten und Buschmänner an der 8W-Küste nebst den „Zwerg-
Völkern" Innerafrikas, wohl die spärlichen Überreste der früheren Bevölkerung des Erd-
teils. Sie zeigen gelblichbraune, stark gefaltete haut am schmächtigen, mageren Körper,
büschelförmig wachsendes haar und schwachen Bartwuchs.
Die Kustralfchwarzen, die kärglichen Neste der Nrbewohner Australiens- sie sind
kenntlich an der mageren Gestalt mit starker Behaarung und schwarzbrauner haut, flacher
Nase und den über tiefliegenden Augen dick und wulstig vorspringenden Augenbrauen.
Die Papuas oder Melanesier bewohnen Neuguinea und den inneren Inselgürtel
Australiens. Bei schöner stattlicher Gestalt mit dunkler Hautfarbe besitzen sie dichtes, schwarz-
gekräuseltes haar und starken Bart.
Die Drawidas sind die nach 8 gedrängten Nrbewohner Vorderindiens. Neben
ihrem langgelockten haar, den wulstigen Lippen und dem schwarzbraunen haar ist besonders
ihre agglutinierende Sprache höchst eigenartig.
Die Basken und Kaukasus« ölker unterscheiden sich gleichfalls hauptsächlich sprach-
lich von ihren Nachbarn.
Hauptfragen
der Völkerkunde und Anthropogeographie.
JVTenfcb und Srcie.
Der Mensch, ein Herr der Natur. In vielhundertjährigem Kampf hat sich der
Mensch die Erde Untertan gemacht. Er hat die tote Natur umgestaltet durch die Durch-
brechung von Landengen und den Bau von Kanälen, durch Ableitung von Flüssen, Aus-
trocknung von Sümpfen, Urbarmachung der Wälder und Kultivierung von Steppen-
und Küstengebieten mit Hilfe künstlicher Bewässerungsanlagen. Tiefer noch hat der
Mensch in die Entwicklung der lebenden Schöpfung eingegriffen durch Verpflanzung und
Veredelung nützlicher Gewächse und Tiere (Mais, Neis, Kartoffel,- Hund, Pferd, Kamel).
Eine nie geahnte Überwindung des Naumes ermöglichten ihm die Errungenschaften des
letzten Jahrhunderts: Telegraph und Kabel, Überland- und Gebirgsbahnen, Dampf-
schiffverkehr, Ausnutzung des elektrischen Lichts, das lenkbare Luftschiff!
Der Mensch, ein Kind seiner Heimat. Das Leben und Treiben der Naturvölker
zeigt, daß sie nach den verschiedensten Richtungen von der heimatlichen Umgebung ab-
hängig sind. Der Kulturmensch kann sich zwar bis zum gewissen Grad von den Fesseln