Australien. Z
den deutschen Ursprung verraten, z. B. Rheintal, Kaiserstuhl, Karlsruhe, Bis-
marck usw. Die meisten der deutschen Ansiedler sind Handwerker, Farmer und
Viehzüchter und haben es zu behaglichem Auskommen gebracht. „Reiche" Deutsche
dagegen sind in Australien sehr selten, wie denn auch ein deutscher Großkaufmanns-
stand dort kaum vertreten ist.
In den letzten Jahrzehnten hat die Auswanderung der Deutschen nach
Australien fast ganz aufgehört. Immerhin bestehen noch lebhafte Beziehungen
nach dem Erdteile. An deutschem Kapital ist dort etwa 1I2 Milliarde M. in ver-
schiedenen Unternehmungen angelegt; der Handel des Deutschen Reiches mit
Australien steht an Wert nur dem englischen nnd amerikanischen nach. Auch
deutsche Schiffahrtsgesellschasteu unterhalten dorthin regelmäßige Dampferlinien.
Die Kustral-Inseln.
1,2 Mill. qkm, 1% Mill. Einw.
Sie beginnen mit Neu-Guinea, umzieheu in großem Bogen den Austrat-
kontinent und endigen mit der Doppelinsel Neu-Seeland. Fast alle diese
Inseln sind gebirgig, vielfach vulkanisch und erweisen sich als die Überreste eines
zerbrochenen und teilweise untergesunkenen Gebirgssystems, das den Australalpeu
und den Anden parallel zog.
In dieser Jnselreihe ist Neu-Guiuea weitaus die größte und vielleicht
auch die zukunftsreichste, das britische Neu-Seeland dagegen dermalen die
wirtschaftlich wichtigste, besonders wegen ihrer bedeutenden Ausfuhr von Wolle
und Fleisch.
Die Südsee-Inseln.
60000 qkm, fast ^ Mill. Einw.
Lage und Natur der Inseln. Ostwärts von den Anstral-Jnseln liegen
Hunderte von Eilanden über den Stillen Ozean zerstreut, die unter dem Namen
Südseeinseln zusammengefaßt werden und teils vulkanischen Charakter an
sich tragen, teils auf einem untergesunkenen, urweltlichen Erdteil von Korallentieren
ausgebaut worden sind.
Wirtschaftliche Bedeutung dieser Inseln. Die Inselwelt der Südsee mit
ihrem milden Klima und dem körperlich schönen und geistig geweckten Menschenschlag
der Malaien ward dem Gesichtskreis der Europäer im 18. Jahrhundert durch
den Engländer James Cook näher gerückt, später durch Chamisso und Dar-
win. Zu größter Wichtigkeit aber ist sie erst in neuester Zeit gelangt. Freilich
dankt sie diese nicht ihrer unmittelbaren wirtschaftlichen Bedeutung; denn die Zahl
der Naturprodukte ist ja vorerst noch ziemlich gering. Einige tausend Tonnen
Kerne der Kokosnuß zur Aufbereitung von Seife und aus dem Meere Fische,
Muscheln nnd Perlen sind, abgesehen von den ausgedehnten Zuckerplantagen der
Sandwich-Jnseln, nahezu alles, was die Natur bietet. Immerhin stehen viele
Zehntausende von Hektaren des besten Tabaklandes und Hunderttausende für