Full text: H. A. Daniels Leitfaden für den Unterricht in der Geographie

40 § 29. Die Apenntnen - Halbinsel. 
«f. 
nur durch schmale Landstreifen vom Meere getrennt sind und viele kleine Inseln 
umschließen. 
Diese sämtlichen Flüsse führen viel Sand und Schlamm mit, den sie bei 
ihrer Mündung ablagern; dadurch entsteht immer neues Land, und das Meer 
wird mehr und mehr zurückgedrängt. Auch die gesamte Poebene ist durch Ab¬ 
lagerung der Flüsse entstanden./^ Daher ist die Ebene eins der fruchtbarsten 
Länder der Erde, wo Weizen, Mais und Reis angebaut wird. Die Blätter 
des Maulbeerbaums sind die Nahrung der Seidenraupen, deren Zucht in großem 
Maße die Bewohner beschäftigt, so daß kein Land außer China so viel Seide 
erzeugt als Italien. 
2. Die eigentliche Apenninen-Halbinsel ist fast durchweg Gebirgs- 
land. Das Gebirge, das sie der Länge nach durchzieht, der Apennin, besteht 
vorherrschend aus grauem Kalkstein uud ist infolge der Wafferdnrchlässigkeit 
dieses Gesteins wenig bewaldet. Als Ligurischer Apennin schließt er sich 
an die Westalpen an und krümmt sich im Bogen um den Golf von Genua 
oder das Ligurische Meer herum. Am Meere läßt das Gebirge hier nur 
einen schmalen Küstensaum, die Riviera, die, vor den Nordstürmen geschützt, 
sich eines sehr milden Klimas erfreut uud Produkte viel südlicherer Breitengrade 
zeigt, z. B. die fächerblättrige Zwergpalme, an einigen Stellen sogar die 
Dattelpalme. 
Die höchsten Gipfel des Apennin liegen im Hochlande der Abruzzen. 
An der Ostseite desselben erhebt sich der Gran Sässo^ d'Jtälia (2900 in). 
Dem mittleren Apennin sind auf der Westseite niedrigere Bergzüge vorgelagert, 
die zahlreiche erloschene Vulkankegel enthalten. Ein alter, mit Wasser gefüllter 
Krater, wie die Maare der Eifel, ist der Gebirgssee von Bolsena, dagegen 
ist der Trasimenische See der letzte Rest eines großen Sees, der ehemals 
das ganze Chianatal [ftana] erfüllte. 
Da der mittlere Apennin dem Adriatischen Meere näher ist als dem 
Tyrrhenischen, so fließen dem ersteren nur Küstenflüsse zu, während sich im 
Westen einige größere Flüsse entwickeln können: der Arno, der Tiber, der 
der größte Fluß der eigentlichen Halbinsel, aber doch nur 375 lim lang ist, 
der Garigliauo [garUjano] und der Volturno. Zwischen ihm und dem 
Tiber ist die Küste flach.' Zur Linken des unteren Tiber liegt die Campagna'^ 
[fairtpanja], eine flache, öde uud an der Küste etwas sumpfige Ebene, weiter 
nach Süden breiten sich die wegen der hier herrschenden Malaria gefürchteten 
Pontinischen Sümpfe aus. 
1) italienisch ^ großer Fels. 
2) italienisch — Ebene.
	        
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