Full text: Erdkunde für höhere Schulen

Südafrika. 
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Der deutschen Küste gegenüber liegt die Insel Sansibar senglisch), der ein- 
träglichste Gewürznelkengarten der Welt. Ihre Hauptstadt gleichen Namens 
ist infolge der Hasenarmnt der ostafrikanischen Küste der wichtigste Handelsplatz 
Ostafrikas (100000 Einw.). 
6) Die sehr ungesunden Küsten von Mozambiqne und Sofala (sofäla) 
sind im Besitze der Portugiesen. 
B. Das Kuftertropifche Südafrika. 
Oberfläche. Es ist ein Steppenplateau von 1200 m Meereshöhe, das 
in Terrassen zu den Küsten hin abfällt. Die stärkste Gliederung hat der Süd- 
rand, das Kapland. Man unterscheidet hier die Küsten ebene, die höher 
gelegene Karroosteppe (fnrrü — hart, da der Steppenboden in der trockenen 
Jahreszeit zur harten Fläche austrocknet), im N. begrenzt von den Nieuweveld 
Bergen snüwefeld), und endlich die oberste Terrasse mit dem Oranjeflnsse. 
Die Hochfläche nördlich vom Oranje erfüllt zum größten Teil die Kalaharisteppe. 
Klima und Erzeugnisse. Die Temperatur wird durch die beträchtliche 
Erhebung des Bodens erniedrigt, so daß hier dauernde Niederlassungen 
der Europäer ohne gesundheitliche Gefahren möglich sind. Große Verschieden- 
heit zeigt das Gebiet hinsichtlich der Niederschläge. Der südlichste Teil erhält 
wie Südeuropa subtropischen oder Winterregen. Der größere nördliche Teil ist 
in der W.Hälfte, der die Kalaharisteppe angehört, regenarm; der östliche Teil 
empfängt noch tropischen Regen. — Der Steppenboden begünstigt die Viehzucht, 
namentlich Schaf-, Straußen- und Angoraziegenzucht. Die südlichen 
Küstenstriche erzeugen Wein, Südfrüchte, Mais und Weizen. Überdies 
birgt der Boden enorme Schätze an Gold und Diamanten, auch ausgedehnte 
Kupfer läge r finden sich. 
Das Anßertropische Südafrika bildet daher ein wichtiges 
Gebiet europäischer Kolonisation. Das englische Gebiet 
ist nach Indien der wichtigste Kolonialbesitz Englands. 
Bevölkerung. Die eingeborene Bevölkernng besteht im O. aus den 
kräftigen Kaffern, unter denen die Zulus am höchsten stehen. Ihnen ver- 
wandt sind die Herero und Ovambo im Westen; sie sind Zweige der Bantu- 
neger. Im Innern und im W. wohnen Buschmänner und Hottentotten, gelbe, 
hellfarbige Stämme, vermutlich in die Wüste gedrängte Reste der afrikanischen 
Urbevölkerung. Die Buschmänner sind sehr klein von Gestalt und leben aus- 
schließlich von der Jagd in den Gebirgen und Steppen. Die Hottentotten sind 
großenteils oberflächlich zivilisiert und Viehzüchter oder Arbeiter. — Von Weißen 
sind in ganz Südafrika über ^2 Million niederländischer Ansiedler (Buren)^), 
an 200000 Engländer und gegen 40000 Deutsche. In den Besitz teilen 
sich England und das Deutsche Reich. 
Englisches Kolonialgebiet. 1. Das Kapland. Die Europäer haben hier fast 
alle europäischen Obst- und Getreidearten eingeführt. Ganz besonders gedeihen bei 
dem trockenen Klima des Innern die Schafzucht und die Straußenzucht. Sehr 
reich ist das Kapland auch an Kupfer, und um Kimberley (30000 Einw.) liegen 
') Boer (bür) niederländisch — Bauer.
	        
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