Full text: Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung

168 Balutschistan, Afghanistan. — § 48: West- und Nordosten. 
Europa. Am Persischen Meerbusen liegt der Hafen ^Abuschehr und aus 
einer fruchtbaren Bergterrasse ^Schiräs, der „Rosengarten" von Persieu. 
2. Laltttschistän, der von räuberischen Nomaden schwach bevölkerte 
Südostrand von Iran, wird an der schwer zugänglichen Seeküste von öden 
Gebirgen durchzogen und gehört jetzt zu Britisch-Jndien (S. 174). 
3. Afghanistan, der nordöstliche Teil des Hochlandes, erhält seine Be- 
deutuug durch den zum Indus fließenden Kabulstrom, dessen Tal von jeher 
im Krieg und Frieden den Torweg von Iran nach Indien bildete. Es 
ist eine Art „Pufferstaat" zwischen Britisch-Jndien und Russisch-Asien. 
**Kabul (2000 in) ist ein Hauptstapelplatz für die indischen Produkte, 
*Herät die gewerbreichste Stadt. Im S. liegt "Kandahar, im N. jenseits 
des Hindukusch Balch (die glänzende Stadt Baktra des Altertums). 
§ 48. ZLeA- und Wordasien. 
1. Dieses ausgedehnte Gebiet umfaßt den Raum zwischen dem Ural, dem 
Nördlichen Eismeer, dem Stillen Ozean und dem Nordrand des asiatischen 
, /. Hochlandsgürtels und deckt sich mit Russisch-Asien außer Kaukasien. Es 
nimmt über 16 Mill. km2, olso reichlich die anderthalbfache Fläche Europas 
ein, zählt aber nur 17V2 Mill. Einw. und zerfällt in die Steppen- und 
Wüstenlaudschast von Turan und in Sibirien. 
Die niedere Bodenschwelle der Kirgisensteppe, welche von den 
innerasiatischen Gebirgen zum Südeude des Urals hinzieht, bildet die 
Wasserscheide zwischen den Zuflüssen des Nördlichen Eismeers und der ab- 
flußlosen aralo-kaspischen Senke. Auf dem trocken gelegten Meeres- 
boden der letzteren haben sich viele kleinere und größere Seen erhalten; 
die wichtigsten sind der Kaspische See (S. 153), der Aralsee und 
der Balkaschsee. In den Aralsee münden die zwei Hauptströme des 
Landes, der Syr Darja und der Amü Darjä. 
Ein großer Teil T u r ä n s, das auch W e st t u r k e st a n genannt wird, ist nackter 
Fels- oder Kiesboden, vielfach mit Flugsand bedeckt, daher mit Ausnahme der 
Oasen, wie Ch iw a, Buchara, Merw u. a,, nur zum Nomadenleben geeignet. 
Die Armut des Landes (Volksdichte 2,3 aus 1 Icm^) veranlaßt? von jeher seine 
Bewohner, die Skythen, Türken, Kirgisen, Turkmenen, zu Einfällen in die benach- 
karten Länder. Dagegen lassen die in den Tälern der Gebirge gelegenen Pro- 
vinzen Serässchan (Samarkand) und Ferghäna bei künstlicher Bewässerung 
an Fruchtbarkeit (Baumwolle) nichts zu wünschen übrig. 
3. In Westturkestan liegen die zwei Chanate Ehiwa und Buchara, 
jetzt russische Vasallenstaaten. Das übrige Land wird unter dem Namen 
Russisch-Zeutralasieu zusammengefaßt. Dieses zerfällt in: 
a) Das Generalgouvernement Türk est an. Neben Taschkent nennen 
wir **Eho!and und ^Samarkand, einst die „paradiesesgleiche" Haupt- 
stadt des Mongolenreiches. Haupterzeugnisse sind Seide und Baumwolle. 
b) Die Kirgisen st eppe, von den nomadischen Kirgisen bewohnt. 
>5?
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.