Süd- und Nordasien. § 18.
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Als Nclmiläiider gelten im Norden die Mandschurei, ferner die Mongolei,
Tibet, Ostturkestan und die Dsungarei, welche spärlich besiedelten Land-
schasten sich ihrem Umfang nach ungefähr mit dem Hochlande von Jnnerasien decken.
Das Königreich Korea nimmt die gleichbenannte Halbinsel ein.
Das japanische Kaiserreich umfaßt drei große Inseln nebst verschiedenen
kleineren. Das Volk hat in neuerer Zeit im Gegensatz zu den Chinesen
fast völlig europäische Gesittung angenommen. Hauptstadt Tokio.
D. Südasien.
7. Die Halbinsel Vorderindien ist vom Hochland von Dekan
ausgefüllt. Die Tiefebene von Hindost an trennt es von Inner-
asien, insbesondere vom Himalaja, aus dem drei gewaltige Ströme ent-
springen: der Brahmaputra (Sohn des Brahma), der Ganges und
der Indus, vou denen die beiden ersteren sich vor ihrer Mündung in
den Bengalischen Busen vereinigen, der dritte in den Arabischen Meer-
busen fließt.
Vorderindien bildet das wichtigste englische Kolonialgebiet; der Vize-
könig residiert in Kalkutta. Bedeutende Städte sind Bombay (bombe)
und Madras. Das Land, welches sehr reich und dicht bevölkert ist, liefert
besonders Baumwolle, Reis, Tee, Jute, Opium.
Auf der Halbinsel Hinterindien biegen die Ketten der innerasiatischen
Gebirge nach Süden um. Durch teilweise fast unzugängliche Schluchten
fließen der Mekong in das Südchinesische Meer, der Salwen und der
Jräwadi in den Bengalischen Busen.
In Hinterindien ist Siam der einzige noch fast unabhängige Staat
(Hauptstadt Bangkok). Das übrige Land gehört teils den Franzosen,
wie Tongking und Cochinchina, teils den Engländern, wie
Barma und Malakka (mit Singapore).
Uuter den Ostindischen Inseln zeichnen sich die „Großen Sundainseln"
aus — Sumatra, Java, Borneo und Selebes —, sodann die
Philippinen. Auf den ersteren herrschen die Holländer, die in
Java (Hauptstadt Batavia) Kaffee, auf den Molnkken die Muskatnuß
pflanzen, wogegen die Philippinen, auf denen vorzüglicher Tabak ge-
deiht, früher den Spaniern gehörten, jetzt aber von den Vereinigten
Staaten (von Amerika) besetzt sind.
E. Nordosten.
8. Hierher gehört zunächst das Tiefland von Turau zwischen
dem Kaspisee und dem erzreichen Altai, ein trockenes Steppen- und Wüsten-
gebiet. Nördlich davon dehnt sich vom Ural bis zur Tschuktschenhalbinsel
das Sibirische Tiefland aus, im S. noch zum Ackerbau geeignet,
im N. rauh und spärlich bewohnbar. In Turan nimmt der Aralsee den
Amu und Syr auf, zum Eismeer fließen Ob, Jeuissei und Lena.
Zum Gebiet des Jenissei gehört der Baikalsee.