Deutsch-Südwest-Afrika.
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Förderung der wirtschaftlichen Entwickelung dieses Schutzgebietes. Zu ihr
ladet namentlich ein Zug seiner Natur ein, die denkbar günstigsten
Gesundheitsverhältnisse. Sie bilden nach aller Kenner Urteil
die glänzendste Lichtseite dieses Gebietes. Alles, was in den Tropen die
Leistungsfähigkeit des Europäers niederzudrücken pflegt, die gleichmäßig hohe
Temperatur, gepaart mit übermäßiger Feuchtigkeit, die Treibhausluft, über
die so viele in tropischen Regengebieten klagen, fehlt in Südwest-Afrika voll-
kommen. Die Trockenheit der Atmosphäre und die kräftigen Temperatur-
schwankungeil halten im Innern, die kühle Luft und die scharfe Luftbewegung
au der Küste die geistige und körperliche Spannkraft der Europäer aufrecht.
Wer gegen die kalten Nächte sich ausreichend schützt, wird sich hier vollsten
Wohlseins erfreuen. Die Trockenheit der Lnft versagt den dem Leben und
der Gesundheit feindlichen kleinsten Organismen die Möglichkeit des Gedeihens.
Wunden heilen überraschend schnell. Malaria-Fieber sind in dem weitaus
größten Teile des Gebietes absolut unbekannt. An den wenigeil Stellen,
wo sie sich bisweilen zeigen, auf deu berieselten Feldern an Quellen und in
der Regenzeit des Ambo-Landes, erreichen sie nicht entfernt die Bösartigkeit
und Hartnäckigkeit, die sie in reicher benetzten Tropenländern zur furchtbarsten
Landplage machen. Deshalb kann Deutsch-Südwest-Afrika unbedenklich dent-
schen Auswanderern als ein gesundes Ziel für die Gründung einer neuen
Heimat empfohlen werden. Eine Grenze zieht für die Kolonisten hier nicht
die Rücksicht auf die Erhaltung der Gesundheit, sondern lediglich die Be-
schränkung der verfügbaren kulturfähigen Räume durch die Spärlichkeit des
Wasservorrats. Immerhin wird das Zahlenverhältnis der Europäer zur
farbigen Bevölkerung, das schon jetzt in diesem Schutzgebiet sich wesentlich
günstiger gestaltet als in irgend einein anderen, auch weiterhin sich zu
Gunsten der Weißen verschieben.
Statistisches. Die Zahl der ansässigen Europäer war schon vor der
erheblichen Verstärkung der Schutztruppe auf 670 gestiegen; am stärksten
vertreten wareu darunter die Deutschen (320) uud Engländer (270). Die
Missionsgesellschaften, die rheinische auf 21, die finnische auf 7 Stationen,
haben ihren Einfluß auf die Eingeborenen in langer Wirksamkeit schon
erfreulich befestigt. Für die Kopfzahl der Eingeborenen liegt eine Zählung
nur in Windhoek vor (456, darunter 237 Bergdamara, 119 Bastards,
83 Nanian). Für die Gesamtheit der einzelnen Stämme ist man aus un-
sichere Schätzungen angewiesen. Unter den vorliegenden verdienen die von
Dr. Schiuz mit Hülse der Missionare gesammelten das meiste Vertrauen.
Er gelangt zu folgender Übersicht:
Ovambo (bis zur portugief. Grenze) . . 53 000
Ovaherero und deren Verwandte . 100000
Bergdamara . .
Naman (Hottentotten)
Bastards ....
... 35 000
. ca. 8 000
... 2 000
Snnnna 198 000