Jura abgeschlossen, aber nicht vollständig. Diese Lücke, durch die der
Rhone-Rhein-Kanal eine Verbindung.zwischen Mittelmeer und
Nordsee herstellt, heißt die Burgnndische Pforte.
Die Ebene, aus der sich isoliert der vulkanische Kaiserstuhl er-
hebt, ist 300 km lang und durchschnittlich 32 km breit und senkt sich
zuerst schnell, dann langsam von S. nach N. Nach seinem Austritt
aus dem Bodensee durchbricht der Rhein bei Schaffhausen den Jura
(berühmter Rheinfall), empfängt durch die Aare sämtliche Flüsse der
nordwestlichen Abdachung der Schweizer Alpen und bildet in seinem
westlichen Laufe zwischen Schwarzwald und Jura zugleich die Grenze
zwischen Deutschland und der Schweiz. Bei Basel betritt er die Tief-
ebene und wendet sich mit scharfer Kniebiegung nach N. Innerhalb
der oberrheinischen Ebene erhält er anßer Neckar und Main nur un-
bedeutende Zuflüsse: die fast parallel mit ihm fließende Jll (aus dem
Schweizer Jura) führt ihm die Vogeseuflüsfe zu, Kinzig und Murg
sind die bedeutendsten Schwarzwaldflüsfe, die Nahe entwässert das
Pfälzer Bergland.
Die tiefe und geschützte Lage machen die oberrheinische Tiefebene
zu einer der wärmsten Gegenden Mitteleuropas. Daher blüht hier
an den sanften Abhängen der Berge überall der Weinbau, wenn
auch die geschätztesten Sorten der edlen Rheinweine auf die niedriger
gelegenen Gegenden im N. beschränkt sind. Abseits von den Schotter-
und Sandflächen der Rheinufer ist der Boden fruchtbar und zum Acker-
bau in vorzüglicher Weise geeignet. Außerdem ist das Rheintal von
jeher eine der wichtigsten Verkehrs st raßen zwischen den Alpen
(St. Gotthard — Italien) und der Nordsee gewesen und auch von W.
und O. leicht zugänglich. Diese günstigen natürlichen Bedingungen er-
zeugten eine Dichte der Bevölkerung, wie wir sie nur noch in wenigen
Gegenden Deutschlands antreffen. Wesentlich trug dazu auch die immer
mehr sich steigernde industrielle Tätigkeit (besonders Webereien und
Färbereien) bei, die durch die Saarkohle und die auf der Wasserstraße
bequem und billig zu beschaffende niederrheinische Kohle genährt wird.
Die Rand gebirge sind dagegen arm und schwachbevölkert; der dichte
Wald bietet hier die wichtigste Nahrungsquelle (Sägemühlen, Ver-
flößung des Holzes nach dem waldarmen Holland) und gibt Veranlassung
zu mannigfacher Holzindustrie.
Übersicht der Höhenverhältnisse.
Höchste Punkte Höchste Punkte
der westl. Randgebirge. Ebene. der östl. Randaebirge.
Pfälzer Gebirge . 700 m Mainz ... 80 m . Odenwald ... 600 m
Haardt . ... 700 „
«ogesen. . . . 1400 „ Basel . . . . 250 . Schwarzwald. . 1500 „