Full text: [Teil 2 = Obere Stufe] (Teil 2 = Obere Stufe)

52 Kursus III. Abschnitt I. § 25. 
Vulkane, heiße Quellen 
und Geisire. Unter 
den 200 Springquellen 
hat besonders der 
große Geisir (Fig. 38) 
schon seit langer Zeit 
die meiste Aufmerksam- 
keit auf sich gelenkt; 
er bildet ein Bassin 
von 18—20 m Durch- 
messer auf der Höhe 
eines 10 m hohen 
Hügels. Von dem 
Grunde des Bassins 
geht eine an der Öss- 
nnng 6 m im Durch¬ 
messer haltende und 
26 m lange, trichter¬ 
förmige Röhre in die 
Erde; dieselbe ist, wie 
auch das Bassin an 
den Wänden mitKiesel- 
erde bedeckt, welche sich 
aus dem Wasser ab- 
setzte. In ähnlicher 
Weise hat sich auch 
der Hügel gebildet. 
Fig. 38. Der große Geisir, d. h. Sprudel oder Kochquelle auf Island. (Bassin 2,3 m ÖN deN Intervallen 
tief und 18—20 m im Durchmesser; Röhre 26 m tief. Temperatur des Wassers im unifrfion Son ffntvittri' 
Bassin: 76—89° C. und in der RöhreI 122—127° C. Wasserstrahl 3 m Durchmesser gif lfCX|CJl Utll 
und 26—33 m hoch; Dauer I 10 Minuten in Zwischenräumen von 24—30 Stunden.) £)q<= Bassin 
bis zum Rande mit durchsichtigem Wasser von 76—89" C. gefüllt. — Vor 
jeder Eruption vernimmt man Töne, welche unterirdischem Kanonendonner gleichen. 
Blasen steigen im Wasser auf und bersten an der Oberfläche, welche bald darauf 
iu Bewegung gerät und Wasser über den Rand treten läßt. Dann erhebt sich 
plötzlich das ganze im Becken 'und in der Röhre enthaltene Wasser als eine zaube- 
risch glänzende Wassersäule vou 33—40 in Höhe, eingehüllt von Dampfwolken. 
Auf die Wassereruption folgt sofort mit donnerndem Getöse ein Dampfstrahl. 
Die beiden letzten Erscheinungen wiederholen sich mehrmals, bis das Wasser sich 
hinreichend abgekühlt hat. 
Nach Bunsens Untersuchungen (1847) enthält das Geisirwasser Islands 
die löslichen Bestandteile der vulkanischen Felsen. Er stellte fest, daß nur kiesel- 
haltige Quellen Geisire bilden und fand, daß die Temperatur des Wassers von 
oben nach unten (in der Röhre) steigt. Bekanntlich liegt der Siedepunkt des 
Wassers um so höher, je größer der auf dem Wasser lastende Druck ist. Folg- 
lich muß Wasser, welches sich unter hohem Drucke, d. h. unten in der
	        
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