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Zu Hülfe ruft man alle Basen,
und jede gab dazu ihr Wort;
doch Peter läßt nicht mit sich spaßen,
der Tollkopf will nun einmal fort.
Da sprach die Mutter voller Kummer:
„So sieh doch nur den Vater an,
der reiste nie und ist nicht dummer
als mancher weit gereiste Mann.“
Doch Peter läßt sich nicht bewegen,
so daß zuletzt der Vater spricht:
„Nun gut! ich wünsch' dir Glück und Segen!
Fort sollst dul — doch nun säum' auch nicht.“
Nun geht es an ein Emballieren
vom Fuß hinauf bis an den Kopf
man wickelt, daß auch nichts kann frieren,
das dickste Band um seinen Zopf.
Mvt endlich ist der Tag gekommen,
gleich nach dem Essen geht es heut',
boraus ist Abschied schon genommen,
und alles schwimmt in Traurigkeit.
Die Eltern das Geleit ihm geben
bis auf das nächste Dorf hinaus,
und weil da ist ein Wirtshaus eben,
hält man noch einen Abschiedsschmaus.
Ein Fläschchen Wein wird vorgenommen,
und still wird Peter, — mäuschenstill;
man trinkt auf glücklich Wiederkommen,
und Peter seufzt: „Nun — wie Gott will!“
Er muß die Augen östers reiben,
nimmt Abschied noch einmal recht schön
und sagt, man soll nur sitzen bleiben;
denn weiter lass' er keinen gehn.
Und endlich wankt er fort, der Peter,
obgleich es ihn beinahe reut; —
nach jeden hundert Schritten steht er
und denkt: „Wie ist die Welt so weit“!
Das Wetter will ihn auch nicht freuen,
es weht der Wind so rauh und kalt;
er meint, es könne heut' noch schneien,
und schneit's nicht heut', so schneit's doch bald.
Jetzt schaut er bang zurück, — jetzt geht er
und sinnt, wie weit er heut' wohl reist;
jetzt kommt ein Kreuzweg, — ach! da steht er,
und niemand, der zurecht ihn weist.
„Ach!“ seufzt er, „so was zu erleben,
gedacht' ich nicht; — daß Gott erbarm!