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tharis bewies sich als ein vortrefflicher Regent.
Ihm war unter andern viel an der Freundschaft
Gar i ba ld's, Herzoges der Baiern, gelegen, und
er vermahlte sich darum auch mit der Theude-
linde, dieses Herzog's Tochter.
Fredegunde und Brunehild, Regentinnen
des Franken - Reichs.
Im Jahre 584 wurde sogar auch König
Chilperich ermordet, und Fredegunde über¬
nahm nun die Vormundschaft über beit Chlotar,
den Sohn und Nachfolger Chilperich's. So stan¬
den denn zwei Frauen als Regentinnen einander
gegenüber, deren jede eine bedeutende Macht be¬
saß, und welche Beide einander auf's ärgste ha߬
ten. Darum verübte die Eine wie die Andere
auch vielen Mord und andere Grausamkeiten. Die
Fredegunde schonte sogar ihre eigene Familie nicht.
So mußte Ch lo dowig, ihr Stiefsohn, bluten,
weil er sich laut gefreut hatte, daß er nicht, wie
der Fredegunde eigener Sohn, an den Blattern
gestorben sey. Die Nigunthis, ihre Stief¬
tochter, hieß sie aus einer Truhe Etwas herausho¬
len, und als sich dieselbe nun in diese Truhe »hin¬
einbückte, ließ sie den schweren Deckel auf die sich
nichts Arges Vermuthende fallen, in der teufli¬
schen Absicht, der Nigunthis so den Tod zu ge¬
ben. Doch liefen auf ihr Geschrei noch zeitig ge¬
nug Leute herbei, die ihr wenigstens noch das
Leben retteten.
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