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Landeskunde der Provinz Schleswig-Holstein.
Deutscher Kaiser. Unter den 12 Provinzen Preußens ist Schlesien dem
Flächeninhalt nach die 1. (größte) Provinz, der Einwohnerzahl nach nimmt
aber die Rheinprovinz die 1., Schlesien die 2. Stelle ein. Schleswig-Hol-
stein nimmt dem Flächeninhalte nach die 11., der Einwohnerzahl nach die
12. Stelle ein.
Aufgabe: Gieb die Regierungsbezirke der einzelnen Provinzen Preußens an!
Unter den 36 preußischen Regierungsbezirken nimmt Schleswig der Einwohnerzahl
nach die 7. Stelle ein; die volkreichsten Regierungsbezirke sind: Düsseldorf, Breslau,
Berlin, Oppeln, Potsdam, Arnsberg; die letzten Stellen nehmen hinsichtlich der Ein-
wohnerzahl Stade, Osnabrück, Aurich, Stralsund und Sigmaringen ein.
Einwohner
qkm
Einwohner auf
1 qkm
Schleswig-Holstein
1 219 479
18 842
65
Preußen
29 959 388
348 348
86
Deutsches Reich
49 422 928
540 597
91
Die Provinz Schleswig-Holstein oder der Regierungsbezirk
Schleswig wird in 23 Kreise eingeteilt, von denen 10 auf Schleswig und
13 auf Holstein und Lauenburg entfallen.
Die 10 Kreise Schleswigs sind: Hadersleben, Apenrade, Sonderburg,
Stadtkreis Flensburg, Landkreis Flensburg, Schleswig, Eckernförde, Tondern,
Husum, Eiderstedt. Die 13 Kreise von Holstein-Lauenburg sind.' Oldenburg,
Plön, Stadtkreis Kiel, Landkreis Kiel, Herzogtum Lauenburg, Stormarn,
Rendsburg, Segeberg, Pinneberg, Altona, Norderditmarschen, Süderditmarschen,
Steinburg.
Das Oldenburgische Fürstentum Lübeck (Oldenburg-Eutin), das auf
drei Seiten von holsteinischem Lande umscklossen wird, hat 34 669 E., einen
Flächeninhalt von 541 qkm, mithin eine Dichte von 64 E. auf 1 qkm.
II. Die Godengestalt im besonderen.
1. Bodenerhebung. Der Hauptkamm des Baltischen Land¬
rückens zieht von der Grenze Jütlands bis zum Westende der Schlei im
ganzen von N. nach S., von da an bis zum Quellgebiete der Eider nach
S.O.; hierauf verfolgt er wieder die anfängliche Richtung, um an der Nord-
grenze des Hamburger Gebietes nach O. umzuknicken.
Vergleiche den Verlauf der Ostküste (von der dänischen bis zur mecklenburgischen
Grenze) mit der wechselnden Richtung des Baltischen Höhenzuges.
a. O. von dem Hauptkamme des Landrückens tritt dem Wan-
derer in dem schleswig-holsteinischen Hügellande ein außerordentlich
mannigfaltiges Bild von Bergen und Thälern entgegen. Die Naturschön-
heiten, die sich hier vor seinen Augen entrollen, könnten ihn im Geiste
leicht in die lieblichsten Gegenden des Unterharzes oder des Thüringerwaldes
versetzen, wenn ihn nicht die tiefeinschneidenden Föhrden Schleswigs, die
größeren und kleineren Seen Holstein-Lanenburgs oder der herrliche Ausblick
auf die Wogen der Ostsee eines anderen belehrten.
Ost-Schleswig, Ost-Holstein und Lauenburg (Sachsenwald) sind darum im Sommer
ein sehr beliebtes Ziel für Vergnügungsreisende und Erholungsbedürftige.
Die höchsten Punkte dieses Gebietes sind in Schleswig: Der Scheelsberg (in den