Full text: Das Mittelalter (Teil 2)

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§ 26. König Konrad III. 1138—1152. 
nach ihrer schwäbischen Besitzung Waiblingen. In dem schweren Kampfe 
mit dem staufischen Gegenkönig blieb Lothar zuletzt Sieger, indem sich 
die beiden Brüder unterwarfen. 
2. Begründung der Mark Brandenburg. Im Jahre 1134 
verlieh Lothar die erledigte Nordmark mit den Hauptorten Stendal 
und Salzwedel au Albrecht vou Ballenstädt oder Askanien (Anhalt). 
Dieser, auch Albrecht der Bär genannt, eroberte und germanisierte 
zum zweiten Male das wendische Land an der Havel und legte sich 
nach Einnahme der Stadt Brandenburg (1150) als erster den Titel 
eines Markgrafen von Brandenburg bei. So ist aus den Er- 
oberungen Albrechts die Mark Brandenburg hervorgegangen. 
3. Lothars god. Auf einem ersten Römerzuge hatte Lothar die 
Kaiserkrone empfangen. Von einem zweiten Zuge nach Italien kehrte 
der hochbejahrte Kaiser schwer krank nach Deutschland zurück. Unterwegs 
verschied er, nachdem er noch seinem Schwiegersohn, Heinrich dem Stolzen, 
das Herzogtum Sachsen zugesprochen und ihm die Reichskleinodien über¬ 
geben hatte. So waren zwei große Herzogtümer, Bayern und Sachsen, 
in der Hand des Welsischen Herzogs vereinigt. 
§ 26. 
König Konrad III. 1138—1152. 
1. Erneuerung des Welferrkrieges. Nach Lothars Tode wurde 
nicht der mächtige Welse, sondern Konrad der Stanse, der bisherige 
Gegenkönig, zum Kaiser gewählt. Wie König Lothar vormals von den 
Staufen die Herausgabe des salischen Besitzes, so forderte jetzt Kourad 
von den Welfen die Herausgabe der sächsischen Erbschaft. 
a) Als Heinrich der Stolze sich dessen weigerte, verhängte Kon- 
rad über ihn die Reichsacht und gab seine beiden Herzogtümer in andere 
Hände: wachsen an Albrecht den Bären von Brandenburg, Bayern an 
den Babenberger Leopold von Österreich, den bisherigen Markgrafen 
der bayerischen Ostmark. Darüber kam es wieder zum Krieg, der sich 
sofort über Bayern, Schwaben, Franken und Sachsen ausdehnte. Im 
Norden blieben die Welfen in der Oberhand, im Süden aber die Staufen 
(Eroberung der welfischeu Feste Weinsberg 1140 durch Konrad, Sage 
von der „Weibertreue" und dem „Kaiserwort")' 
d) Während des Kampfes waren Heinrich der Stolze und Herzog 
Leopold gestorben. Um so leichter kam es 1142 zu einem Ausgleich: 
Heinrich der Löwe, der unmündige Sohn Heinrichs des Stolzen,
	        
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