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Die polargebiete.
5träucher, sondern durch niedrige Stauden und Gräser, Moose und Flechten vertreten.
Die Blüten sind durch Größe und überraschende Farbenpracht ausgezeichnet. Die pflanzen
geben im Gebiet Amerikas den Moschusochsen und Renntieren, im Gebiet der Alten Welt
nur den letzteren ihre Nahrung. Alle Polartiere befinden sich auf einer fortwährenden
Wanderung, um Nahrung und günstige Lebensbedingungen zu suchen. Nur durch ihre schnell-
füßigen Hunde ist den Eskimos der dauernde Aufenthalt in der Welt des Eises ermöglicht.
III. Die letzten Kuhenposten des Menschengeschlechts. Die Eskimos sind die einzigen
Bewohner. Auf Grönland wohnen an der von einem warmen Strom berührten Westküste
12 000, einige hundert im 0, einige tausend auf dem Archipel. Sie sind Mongolen, von
gedrungener Gestalt, meist zum Christentum bekehrt, gutmütig. Ihre Lebensweise ist der
Polarwelt ausgezeichnet angepaßt. In ihren Kajaks liegen sie dem Fang von Fischen
und Robben ob. Der Seehund liefert ihnen Nahrung, Kleidung und Licht. Ferner erlegen
sie Vögel, Eisbären usw. Überaus wertvoll ist das von 8, selbst vom fernen Amazonas
herbeigeführte Treibholz für den Schlittenbau, Schneeschuhe, Harpunen, Speere. Im
Sommer leben sie in Zelten, im Winter in Schneehütten oder Erdhöhlen. Durch Tausch-
Handel verschaffen sie sich Nahrungsmittel, Feuerwaffen, Kleidungsstoffe und Geräte. Die
stärkere Berührung mit den Europäern hat in ihren Lebensverhältnissen vieles verändert.
politisch meist herrenlose Länder. Allein die Besetzung Grönlands durch die Dänen,
die zahlreiche Handelsniederlassungen mit Staatsmonopol gegründet haben, hat Bedeutung.
Nur 200 Europäer wohnen hier. Upernivik (unter 73° n. Br.) ist die nördlichste Handels-
Niederlassung der Erde.
Opferreicher Kampf um die Entschleierung der Polarwelt. Erich der Note, ein
isländischer Verbannter, entdeckte und besiedelte am Ende des l0. Jahrhunderts Grönland;
sogar die Küste Amerikas wurde damals von den Normannen gefunden. Als (1721) der
dänische Missionar Hans Egede nach Grönland fuhr, waren die Neste der Normannen-
siedelungen schon seit 300 Jahren den Eskimos erlegen. Neben den gelegentlichen Ent-
deckungen der Polarfischer hat die planmäßige Forschung, besonders seit dem l 9. Jahr-
hundert, die Kenntnis der Polarländer erweitert. So fand der Engländer John Roß l 829
den magnetischen Nordpol auf Boothia Felix (Bühßia). Im Jahre 1847 erlag der bis
dahin erfolgreiche John Franklin den arktischen Gefahren. 1850 fand Mac Klure (ITTäcE
Klühr) bei der Erforschung des Schicksals desselben endlich die eisgesperrte nordwestl.
Durchfahrt, 1878 durchfuhr der Schwede von Nordenskiöld (Nordenschöld) die nordöstl.,
auch sie ist für den Verkehr wertlos. Berühmt ist des Norwegers Nansen Fahrt (1893/96),
der sein Schiff ,,Fram" absichtlich in Packeis einschließen und von den neusibirischen
Inseln durch eine Meeresströmung nach NW treiben ließ? auf einer Schlittenfahrt kam
er über den 86° hinaus. Noch weiter nördl. drang der unermüdlichste Polarforscher
peary (Piere), ein Nordamerikaner, vor, dem endlich am 6. April 1909 die Erreichung
des Pols gelang. Am Südpol war im Viktorialand der Engländer Scott (1902) bis
über den 82° vorgedrungen. 1902/3 unternahm Professor Erich von Drygalski eine vom
Deutschen Neich unterstützte Forschungsreise. Ganz unerwartet kam dann der Engländer
Shackleton dem Südpol bis 88° 23' am 9. Januar 1909 nahe. Seine Expedition stellte
auch genau den magnetischen Südpol fest. Der Deutsche Filchner bereitet ein Unter-
nehmen vor. Die Erforschung der Gebiete und ihrer Erscheinungen, besonders der Meeres-
und Luftströmungen, endlich die Erreichung der beiden Pole ist das Ziel der Neisen.
Wenn in Zukunft diese letzten großen Gebiete erforscht sein werden, wird das stolze Wort
volle Wahrheit geworden sein: ,,Die Erde ist überall des Menschen".