Full text: Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck (Erg.)

Landeskunde 
der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg- 
Lippe und Waldeck 
von 
Hr. Jos. Wormstall, 
Professor in Münster. 
vierte, durchgesehene Auflage. 
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Inhaltsübersicht: 
Seite 
. 1 
. 2 
I. Allgemeines 
II. Bodenqestalt. Gebirge und Ebene . . 
III- Flüsse 7 
IV. Klima und Bodenerzeugnisse 9 
V. Geschichtliche Entwicklung 13 
Seite 
VI. Verwaltung und Rechtspflege 19 
VII. Ortschaftskunde 22 
VIII. Tabellen 28 
IX. Die Fürstentümer Lippe-Tetmold, Schaum- 
burg-LiPPe, Waldeck-Pyrmont 34 
Bilderanhang 37 
I. Allgemeines. 
Lage, Größe, Bevölkerung. 
Westfalen, im allgemeinen das Land zwischen Rhein und Weser, in der 
Zeit des alten Reiches auch das Fürstentum Osnabrück einbegreifend, erstreckt 
sich als preußische Proviuz seit 1815 in nördlicher Breite von Grad 50^/z 
bis 521/2, in östlicher Länge von 6^/z bis 91/2 Greenwich (spr. Grinuidsch). 
Die Provinz grenzt im Südwesten an die Rheinprovinz, im Nordwesten 
an Holland, berührt aber an keinem Punkte den Rheinstrom. Grenz- 
länder im Norden sind die Provinz Hannover, im Nordosten das Fürsten- 
tum Schaumburg-Lippe, im Osten das Fürstentum Lippe (Detmold). 
Teile von Hannover und Braunschweig, im Südosten die Provinz Hessen- 
Nassau und das Fürstentum Wal deck. 
Westfalen ist an Flächeninhalt größer als Schleswig-Holstein und 
Hessen-Nassau, jedoch kleiner als jede der neun übrigen Provinzen des prenßi- 
schen Staates. 
Der Flächeninhalt von 20210,6 qkm = 2 021228 ha verteilt sich auf 
annähernd 8330 qkm Psluglaud (Acker), 1570 qkm Wiesenland, 5660 qkm 
Holzungen und 4643 qkm teils ganz unfruchtbares, teils der Aufforstung 
und Urbarmachung entgegengehendes Ödland: Heide, Bruch, Moor, Wald- 
blöße, Fels. 
Nach der Volkszählung von 1905 betrug die Einwohnerzahl 3 623 090, 
worunter 1 733413 Evangelische, 1845 263 Katholiken, 20755 Israeliten, 
18 659 anderen Bekenntnissen Augehörende. Im Laufe der Jahrhunderte hat 
die Bevölkerung durch Zuwanderung, Mischung, gewaltsame Verdrängung 
große Veränderungen erfahren. (S. Geschichtliches.) Seit dem 4. Jahrh. 
Wormstall, Landeskunde von Westfalen. 4. Aufl. ^
	        
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